Die Eishockey-WM steht bevor. Und die Daheimgebliebenen quälen sich bereits im Kraftraum. Der Ex-Profi vom SCB, Marc Reichert, über das Sommertraining.
SCL Tigers SCB
Die SCL Tigers haben bereits mit dem Sommertraining begonnen. - SCL Tigers
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Das Wichtigste in Kürze

  • Marc Reichert schreibt auf Nau.ch regelmässig über Eishockey.
  • Die nächsten Monate werden für die Hockey-Spieler äusserst zäh.
  • Das Training findet fast ausschliesslich im Kraftraum statt.

Für viele Eishockey-Spieler ist die Saison noch gar nicht vorbei, schliesslich steht die Eishockey WM vor der Tür. Die Nati-Cracks schmeissen sich nach der Saison also wieder voll in die Trainings-Montur. Andere schwitzen bereits für die kommende Saison im Fitness-Raum.

Beispielsweise die Viertelfinalisten Langnau und dem Playout-Teilnehmer Davos. Macht es Sinn, sich bereits jetzt schon auf die neue Saison vorzubereiten?

Absolut! Das Off-Ice-Training hat in den letzten Jahren extrem an Bedeutung gewonnen. Es dient nicht nur dem Kraft-Aufbau, sondern ist auch als Präventions-Massnahme.

Die Gefahr, sich zu verletzen, ist viel grösser geworden. Grund: Das Spiel wurde schneller und es stehen mehr Partien auf dem Programm. Neben der Meisterschaft wird bekanntlich auch Cup- und Champions-League gespielt. Also müssen die Spieler fitter sein.

Ob sich die Cracks für solches Training begeistern können, ist sehr unterschiedlich. Natürlich sind Eishockey-Spieler auch manchmal «kleine Buben», die einfach nur aufs Eis wollen. Sich einen Puck schnappen und dann drauflos «knebeln».

Jedem Spieler ist aber bewusst, wie wichtig eine lange und seriöse Vorbereitung ist, wenn man Fortschritte erzielen will. Und da gehört nun mal das physische Training dazu. Da lernen die Spieler, ans absolute Limit zu gehen.

Genau das kann dir im Spiel in der letzten Minute der Verlängerung den entscheidenden Vorteil bringen!

SCB: Das Gift aus dem Körper schwitzen

Die Spieler vom SCB sind mit Sicherheit nicht weniger motiviert, diese Arbeit im Kraftraum zu absolvieren. Die Feierlichkeiten beim SCB waren nach dem Titel ausgelassen. Das weiss ich aus eigener Erfahrung. Da gibt es sicher noch einiges an Gift, das die Spieler rausschwitzen müssen.

Für die Viertelfinalisten, die etwas mehr Erholungszeit hatten, ist die grosse Motivation, das Defizit wett zumachen. Nächste Saison will man schliesslich eine Runde weiterkommen.

*Marc Reichert hat für den SCB, Ambri und Kloten insgesamt 1022 Einsätze in der National League A gespielt. Er feierte vier Meistertitel. Reichert ist Eishockey-Experte für das SRF.

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