Aufgrund der demografischen Entwicklung der nächsten Jahrzehnte ist die AHV-Revision dringend nötig. Tina Deplazes (Mitte) argumentiert für ein Ja zur AHV 21.
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Tina Deplazes (Junge Mitte) setzt sich für ein Ja zur AHV 21 ein. - zvg

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 25. September stimmt die Schweiz über zwei AHV-Reformen ab.
  • Für die Präsidentin der Jungen Mitte Schweiz ist klar: Es gibt 2x Ja.
  • Ein Gastbeitrag von Tina Deplazes.
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Aufgrund der demografischen Entwicklung der nächsten Jahrzehnte ist eine Revision der AHV dringend nötig. In der heutigen Situation kann das Umlageverfahren nicht auf lange Sicht sichergestellt werden.

Seit über zwei Jahrzehnten haben wir einen Reformstau in der AHV. Sämtliche Versuche, die Altersvorsorge längerfristig zu sichern, wurden in den letzten Jahren durch Blockadepolitik verhindert. Ideologie stand vor Sachpolitik.

Für mich ist klar: Das wichtigste Sozialwerk der Schweiz darf nicht erneut an Ideologien scheitern. Deswegen stehe ich ein für ein doppeltes Ja zur AHV 21 am 25. September.

Pflästerli reichen nicht

Bei Inkrafttreten der letzten Revision unserer 1. Säule anfangs 1997 war ich noch nicht einmal ein halbes Jahr auf der Welt. Seither hat sich bis auf etwas Pflästerli-Politik in unserem wichtigsten Sozialwerk wenig bewegt. Nun behebt die AHV21 Reform verschiedene Missstände, welche schon längst hätten behoben werden müssen.

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Am 3. März stimmt die Schweiz über die 13. AHV-Rente ab. (Symbolbild) - keystone

Einerseits wird mit der Reform das Rentenalter der Frauen an dasjenige der Männer angeglichen. In Sachen Gleichstellung hat sich in den letzten 50 Jahren sehr viel verändert und verbessert. Und da wir in allen Belangen Gleichstellung möchten, ist es äusserst wichtig, dass wir auch in Bezug auf die AHV gesetzlich gleichgestellt sind. Heute werden wir Frauen in der AHV gesetzlich bevorzugt – nur wir können bereits mit 64 Jahren in Pension gehen.

Unsere männlichen Kollegen haben erst mit 65 Jahren das ordentliche Rentenalter erreicht. Die Harmonisierung ist somit im Sinne der Gleichberechtigung überfällig und modernisiert ein längst überholtes Geschlechterrollenbild. Selbst mit der Revision werden wir Frauen aufgrund der höheren Lebenserwartung im Schnitt über drei Jahre länger AHV beziehen als die Männer.

Nicht weniger Rente durch AHV 21

Dabei ist es wichtig, zu betonen, dass keiner Frau die monatliche Rente gekürzt wird. Mit Reform erhält also keine Frau eine tiefere Rente als ohne Reform. Im Gegenteil: Um die Übergangsgeneration von Frauen zu entschädigen, werden sie mit Rentenzuschlägen von 50 bis 160 Franken monatlich kompensiert – ein Leben lang!

Frauen mit tieferen Einkommen erhalten höhere Zuschläge als Frauen mit höheren Einkommen. So werden Frauen mit Jahrgang 1961 bis 1969 sozial abgefedert und alle Frauen werden bessergestellt als beim Status Quo. Die Übergangsgeneration profitiert zudem von vergünstigten Konditionen für einen Frühbezug der Rente.

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Der Ausgleichsfonds für AHV, IV und EO schloss 2022 mit einem negativen Anlageergebnis. - Keystone

Bei Frauen mit tiefen Einkommen sind wiederum geringere Kürzungen vorgesehen als bei Frauen mit höheren Einkommen, um die soziale Verträglichkeit zu garantieren. Die Ausgleichsmassnahmen unterliegen nicht der Rentenplafonierung für verheiratete Frauen oder der Berechnung von Ergänzungsleistungen. Auch dies dient der sozialen Gerechtigkeit der reformierten 1. Säule.

Flexibles Rentenalter möglich

Die Haupteinnahme der Revision wird durch die geringfügige Erhöhung der Mehrwertsteuer um 0,4 % (0,1 % auf den reduzierten Steuersatz für Güter des täglichen Bedarfs) solidarisch auf alle Schultern verteilt. Zudem wird das Rentenalter zwischen 63 und 70 Jahren flexibilisiert, sodass man beispielsweise einen Teilrentenbezug machen und Teilzeit weiterarbeiten kann. Folglich wird die AHV der heutigen Zeit angepasst, indem sie flexibilisiert und modernisiert wird.

Zudem garantiert die Reform eine finanzielle Stabilisierung der AHV-Renten – auch derjenigen unserer Generation! Bleibt hingegen die 1. Säule in ihrer aktuellen Schieflage, verpufft die politische Energie stets in denselben Diskussionen, die sich in den letzten 20 Jahren kaum geändert haben.

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Rentner sitzen auf einer Bank. - Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Da ich die ideologische Blockadepolitik von linksgrün auf dem Buckel der Jungen nicht weiter hinnehmen möchte, sage ich am 25. September 2x JA zur sozial ausgewogenen und fairen Reform der AHV 21,

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