In seinem «Wort zum Freitag» behauptet unser Halleluja-Kolumnist vollmundig, dass Sex Gottes Wesensart widerspiegle.
Halleluja-Kolumnist
Sam Urech besucht die Freikirche «FEG Wetzikon». - Nau.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sam Urech aus dem Zürcher Oberland ist Halleluja-Kolumnist auf Nau.ch.
  • Schreiben Sie uns Ihre Meinung in den Kommentarspalten.
  • Den Autor erreichen Sie für Fragen und Anregungen per E-Mail unter sam@hiSam.ch.

Fromme Menschen sind meist sehr prüde? Während abseits von Bibel und Kirche reges Treiben herrscht, gibts bei Christen Scham und Verbote?

Wenn in der Hölle mal eine Sex-Orgie nach der anderen gefeiert wird, ist im Himmel ein gemeinsames Halleluja der Höhepunkt?

Nun ja. Meine Kolumne ist wie immer an alle Geschöpfe gerichtet. Ganz besonders ansprechen möchte ich diesmal aber vor allem folgende Lesende:

- Alle diejenigen, die der Auffassung sind, dass meine einleitenden Sätze der Wahrheit entsprechen. Menschen, die glauben, Sex und der Gott der Bibel hätten nichts miteinander zu tun.

- Alle diejenigen, die Christen sind, aber in der Sexualität eine Bedrohung sehen. Aus Angst vor unreinen Gedanken am liebsten eine Penisamputation durchführen möchten und sich ärgern, dass Gott überhaupt Sex erfand.

Gott hat Ihre Lust erschaffen

Einige Sätze zur ersten Risikogruppe. Sie sind ein Geschöpf Gottes. Gott hat Sie kreiert im Bauch Ihrer Mutter, er hat alles erschaffen, was wir Natur nennen. Also auch Ihren Penis oder Ihre Vagina. Schlicht alles – sogar Ihre sexuelle Lust.

Gott hatte im Schöpfungsplan viele Prioritäten und Ideen – zwei Dinge waren ihm besonders wichtig: Dass wir uns Vermehren und die Erde bevölkern und, dass wir nicht alleine bleiben, sondern ein Gegenüber finden, das wir lieben.

Um diese Prioritäten zu pushen hat er die Sexualität erfunden. Er wollte, dass uns Fortpflanzung Freude bereitet und er wollte der Beziehung zwischen Adam und Eva, und allen nachfolgenden, Freude schenken.

Sex ist Gottes geniale Idee.
Sex ist Gottes geniale Idee. - AdobeStock

Das Gegenteil von prüde

Was für ein kreativer, lustvoller und verspielter Gott! Was für eine begeisternde Wesensart dieser Gott hat! Er ist das Gegenteil von prüde, das Gegenteil von verstaubt.

Da der Teufel uns aber abgrundtief hasst und alles zerstören will, womit Gott uns beschenkt, hat er von Anfang an die Sexualität beschmutzt und zerstört.

Wenn Sie denken, dass der Teufel der Vater der Lust sei, muss ich Sie enttäuschen. Der Teufel ist der Vater jeder Vergewaltigung und jedes Kindesmissbrauchs.

Der Teufel ist der Vater jeder sexuellen Ausbeutung, jeder sexuellen Ausgrenzung, jeder sexuellen Verletzung. Der Teufel bemüht sich, Gottes Traum der Sexualität in einen Albtraum zu formen.

Wenn die Kirche die Lust bremst

Und nun einige Sätze an die zweite Gruppe: An Christen, die Jesus lieben, aber in der Sexualität eine Bedrohung sehen.

Wie erwähnt, will der Teufel Gottes Idee einer göttlichen Sexualität voller Lust, Freude und Ekstase zerstören.

Er versucht das auf verschiedene Weise. Bei frommen und redlichen Menschen oft darin, dass er ihnen alle Freude an der Sexualität raubt und ihnen ein schlechtes Gewissen aufdrückt.

Was so magische Freude bereiten kann, muss doch eingebremst werden? Was derart grosse Zerstörungsmacht hat, darf man nicht geniessen?

Glauben Sie das wirklich? Schlagen Sie mal Ihre Bibel auf und lesen Sie das Buch «Hoheslied». Es wird Ihnen die Schamröte ins Gesicht treiben.

Gipfelstürme und Jubelschreie

Aber ja, wer sich mal die sexuelle Kirchengeschichte zu Gemüte führt, findet Gesetze, Unterdrückung – und wenig Lust.

So schade! Gottes Plan für Ihr Leben beinhaltet eine erfüllende Sexualität, voller Gipfelstürme und Jubelschreie.

Ist Sex eine Erfindung Gottes?

Und damit meine ich nicht, dass Sie mit dem Wechseln der Bettwäsche auch die Partner austauschen. Grossartigen Sex erlebe ich nicht dann, wenn ich erst meine Seele zerstört habe.

Elektrisierenden Sex gibts nicht abseits von göttlicher Moral und christlicher Wertvorstellung. Im Gegenteil: Sex ist ja göttlich und nichts Teuflisches! Nichts aus der Hölle!

Geilen Sex kann man auch geniessen, wenn man 40 Jahre verheiratet ist und immer nur die gleiche Person anfasst. Wie kann so etwas möglich sein?

Kein leichter Weg

Der Weg dahin geht möglicherweise über viele Therapien. Denn vielleicht wurden Sie schon als Kind sexuell zerstört. Durch Prägung oder Übergriffe.

Vielleicht wurden Sie später Opfer von Schandtaten oder aber, es ist gar nie etwas vermeintlich Schlimmes vorgefallen, und trotzdem fühlen Sie Leere.

Eine steil formulierte Kolumne alleine heilt keine sexuellen Wunden. Aber ich möchte Ihnen Mut machen: Sie sind ein Geschöpf Gottes und dieser Gott der Bibel liebt Sie unendlich fest.

Er hat Ihr sexuelles Empfinden erschaffen und er will Ihnen Freude und Erfüllung in der Sexualität schenken.

Zum Autor:

Sam Urech ist 36-jährig, verheiratet und Vater von zwei Buben. Mit seiner Familie besucht er die Freikirche FEG Wetzikon. Sam hat viele Jahre beim Blick als Sportjournalist gearbeitet und ist heute Inhaber der Marketing Agentur «ratsam».

Er liebt seine Familie, seine Kirche, Guinness, Fussball, Darts, den EHC Wetzikon, Preston North End und vor allem Jesus Christus. Sam schreibt wöchentlich auf Nau.ch über seine unverschämt altmodischen Ansichten. Hier finden Sie alle seine Halleluja-Kolumnen.

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