Sam Urech (35) aus dem Zürcher Oberland ist Halleluja-Kolumnist. Er schreibt auf Nau.ch das Wort zum Freitag.
Sam Urech Karfreitag
Sam Urech. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

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Immer wieder werde ich gefragt, ob mir Nau.ch Schranken setzt und Einfluss auf meine Texte nimmt. Die Antwort ist Nein, was ich grossartig finde.

Den Beweis, dass dies so ist, liefert wohl die heutige Kolumne. Für einige Lesende wird sie sich wie eine Predigt anfühlen und nur schwer zu ertragen sein.

Sie dürfen mir gerne Ihre Gedanken per Mail (sam@hisam.ch) oder natürlich in der Kommentarspalte mitteilen.

Legen wir los. Heute feiern wir das grösste Ereignis, das in der Geschichte der Menschheit jemals passiert ist: Karfreitag.

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Warum brauchte es einen Karfreitag?

Gott will selbstdenkende Wesen. Keine andere Wahl zu haben, als Gott nachzufolgen, ist keine Nachfolge aus Leidenschaft. Das Gleiche bei der Liebe. Wer lieben muss, kann gar nicht lieben. Weil Liebe immer freiwillig ist.

Jesus Karfreitag
Bewohnerinnen und Bewohner aus der Region stellen während der Prozession vom Gründonnerstag in Mendrisio am 29. März 2018 als biblische Persönlichkeiten verkleidet den Leidensweg Christi nach Golgatha dar. - Keystone

Darum liess Gott zu, dass sich im Himmel ein Gegenpol bildete. Er wollte keine Marionetten.

Jeder konnte sich entscheiden, was er wollte. Lucifer sprengte prompt die Idylle und wurde schliesslich mit seinen Followern aus dem Himmel verbannt.

So weit, so gut. Nun setzte Gott seine Idee um, eine Welt mit Menschen zu erschaffen.

Auch für uns gilt wieder: Jeder darf sich frei entscheiden, ob und wie er an Gott glauben möchte. Die ersten Menschen auf dieser Erde entschieden sich gegen Gott.

Der Mensch ist in der Bringschuld?

Die Folge war ein Bruch zwischen Gott und den Menschen.

Was tun? Fast jede Religion hat sofort eine passende Antwort parat: Der Mensch muss sich anstrengen, damit Gott ihn wieder akzeptiert.

Jesus Karfreitag
Die Figur von Jesus an Kreuzen. - Keystone

Je nach Religion kann das ganz schön ermüdend sein. Ich habe grossen Respekt vor Muslimen. Dass sie diese Unsicherheit aushalten, zu wissen, dass sie beim kleinsten Fehler von Allah verstossen werden könnten. Brutal.

Oder einmal wollte mich ein Zeuge Jehovas mitten in Wetzikon bekehren. Crazy, denn Jehovas Zeugen glauben daran, dass nur 144'000 Menschen in den Himmel kommen werden.

Was, wenn ich mich auf offener Strasse bekehre und prompt dem Missionar den Platz raube? Ich fragte ihn, was er dazu sagt. Er hatte auf die Schnelle keine Antwort parat.

Es ist genau umgekehrt

So wie ich die Bibel verstehe, ist es anders. Nicht wir, sondern Gott strengt sich an, damit er wieder mit uns Gemeinschaft haben darf.

Karfreitag Jesus
Schauspieler stellen am 25. März 2016 nach der Karfreitagsmesse in Romont die Passion Christi nach. - Keystone

Stellen Sie sich das mal vor: Gott kreiert uns und lässt uns die Wahl, ob wir ihn lieben, hassen oder ignorieren. Wenn wir ihn ablehnen, tut er trotzdem alles dafür, dass wir uns stets um entscheiden können.

Genau diese freie Wahl feiern wir am Karfreitag. Gott setzte seinen Sohn auf die Welt, dieser Jesus wurde ans Kreuz geschlagen und nahm damit die ganze Ungerechtigkeit der Welt auf sich, um die Brücke von Gott zu uns Menschen wieder aufzubauen.

Heftiger Aufwand für die Sühne

Dass Jesus dafür am Kreuz sterben musste, ist blutig, brutal und schwer zu verstehen, gebe ich zu. Aber es war kein anderer Weg möglich.

Es brauchte ein einmaliges Opfer, das jeden Schrecken dieser Welt ersetzen kann. Jesus Christus brachte es am Karfreitag und zeigte uns damit den grossartigsten Liebesbeweis, den es gibt.

Jesus Karfreitag
Laienschauspieler führen die Passion Christi auf am Mittwochabend, 12. April 2017, in Coldrerio TI. - Keystone

Aber Jesus blieb nicht tot, am dritten Tag wurde er wieder auferweckt. Tönt abgedreht und unmodern. Aber so geht die Ostergeschichte und ich glaube daran.

Frohe Ostern!

Zum Autor:

Sam Urech ist 35-jährig. Er ist verheiratet und Vater eines kleinen Jungen (2). Er hat viele Jahre beim Blick als Sportjournalist gearbeitet, ist heute Inhaber der Marketing-Agentur «RatSam».

Sam liebt seine Familie, Guinness, Fussball, Darts, den EHC Wetzikon, Preston North End und vor allem Jesus Christus. Sam schreibt wöchentlich auf Nau.ch über seine unverschämt altmodischen Ansichten.

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