Nach BDP-Nationalrat Martin Landolt werden die kommenden Nationalratswahlen zur Wandelwahl. Dazu fordert er aber die Wähler auf, an die Urne zu gehen.
BDP-Präsident Martin Landolt bei seiner Ansprache an einer Versammlung von Delegierten der BDP.
BDP-Präsident Martin Landolt bei seiner Ansprache an einer Versammlung von Delegierten der BDP. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • BDP-Präsident Martin Landolt rührt vor den kommenden Nationalratswahlen die Werbetrommel.
  • Er erinnert an Schweizer Verfassungs-Werte wie Solidarität und Offenheit.
  • Regelmässig äussern sich Schweizer Politiker in der Rubrik «Stimmen der Schweiz».

In wenigen Wochen wählen die Schweizerinnen und Schweizer ihr Parlament für die kommenden vier Jahre. Eine Klimawahl soll es werden – aber auch eine Wandelwahl. Es brauche eine progressive Wende.

Sehr gerne! Aber der Beweis wird an der Urne zu erbringen sein. Alle Kampagnen, Vorschauen, Umfragen und Prognosen werden sich letztlich an der Mobilisierung sowie den konkreten Resultaten messen lassen müssen.

Alle Proteste der letzten Monate werden nur dann eine nachhaltige Wirkung entfalten, wenn diese Proteste auch an die Urne getragen werden. Der Wille ist nichts wert, wenn er nicht in die Tat umgesetzt wird. Oder anders gesagt: Machen ist wie wollen, nur viel krasser.

Wahlen werden Richtungsentscheid für Schweizer Werte

Die letzten Wochen haben auch deutlich gezeigt, dass es an den kommenden Wahlen nicht einfach nur um einen Richtungsentscheid zur Klimapolitik, Europapolitik oder Sozialpolitik geht. Es geht vor allem auch um einen Richtungsentscheid in Bezug auf die Werte, welche dieses Land charakterisieren und prägen sollen. Werte wie Solidarität und Offenheit, die in unserer Verfassung stehen.

Solidarität gegenüber Menschen, die weniger Glück haben als wir. Denn unser Wohlstand gibt uns nicht das Recht, auf andere herabzuschauen. Unser Wohlstand darf nicht dazu führen, dass wir Bescheidenheit und Demut über Bord werfen.

Souverän ist nämlich, wer anderen auf Augenhöhe begegnet. Souverän ist, wer Solidarität wagt. Und souverän ist auch, wer Offenheit wagt. Ein unabhängiges, souveränes Land definiert sich über Offenheit und geht Beziehungen ein. Offenheit ist nicht das Gegenteil von Unabhängigkeit. Offenheit ist das Gegenteil von Isolation. Isolation wäre ein eklatanter Mangel an Souveränität.

Präambel
Die gesamte Präambel der Schweizer Verfassung - admin.ch

Unsere Bundesverfassung beginnt mit der sogenannten Präambel. Sie beschreibt gewissermassen die Rahmenbedingungen, unter welchen sich das Schweizer Volk und die Kantone ihre Verfassung gegeben haben. Und das liest sich wie ein wundervoller Wertekompass:

«...in der Verantwortung gegenüber der Schöpfung,

im Bestreben, den Bund zu erneuern, um Freiheit und Demokratie, Unabhängigkeit und Frieden in Solidarität und Offenheit gegenüber der Welt zu stärken,

im Willen, in gegenseitiger Rücksichtnahme und Achtung ihre Vielfalt in der Einheit zu leben,

im Bewusstsein der gemeinsamen Errungenschaften und der Verantwortung gegenüber den künftigen Generationen,

gewiss, dass frei nur ist, wer seine Freiheit gebraucht, und dass die Stärke des Volkes sich misst am Wohl der Schwachen...»

Wer diesen Werten glaubwürdig und ernsthaft Rechnung tragen will, der schützt unsere Umwelt, isoliert unser Land nicht, respektiert seine Menschen und seine Institutionen.

Sicherlich kann man den Respekt gegenüber den Menschen, gegenüber unserem Land, gegenüber unseren Institutionen auf unterschiedliche Arten zum Ausdruck bringen. Ob aber Ratten, Krähen oder Würmer sich dazu eignen und dem Wertekompass unserer Bundesverfassung standhalten, ist möglicherweise Geschmackssache. Möglicherweise aber auch nicht.

Die Proteste müssen an die Urne

Wenn Du etwas ändern willst, musst Du etwas ändern. Nach wie vor gilt, dass es nicht genügt, nur die Faust im Sack zu machen. Nein, auch hier gilt es, die Proteste an die Urne zu bringen.

Und auch hier hat die BDP etwas zu bieten: Nämlich Werte wie Anstand, Respekt. Und den Mut, die Dinge beim Namen zu nennen. Auf Augenhöhe. Ohne, auf jemanden herabzuschauen. Ohne zu jemandem aufzuschauen.

Gerade auch die Entstehungsgeschichte der BDP basiert ja auf der Tatsache, dass mutige Menschen «Stopp» gesagt haben. Dass mutige Menschen nicht einfach nur die Faust im Sack gemacht haben. Wir glauben an die Werte unserer Bundesverfassung und wir wollen ihnen Sorge tragen. Damit eben genau diese Werte nicht noch mehr an Wert verlieren.

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