Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Zahl der zugewanderten Personen in der Schweiz deutlich zu. Das SEM beziffert die Zunahme mit rund 12'000 Personen.
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Asylsuchende in der Asylunterkunft Eschenhof in Gampelen BE. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/PETER KLAUNZER
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im ersten Halbjahr 2022 sind netto knapp 38'000 Personen in die Schweiz eingewandert.
  • Diese Zahl entspricht einer Zunahme von knapp 12'000 Personen im Vergleich zum Vorjahr.
  • Vier von fünf der zugewanderten Personen arbeiten im Dienstleistungssektor.

Knapp 38'000 Personen sind im ersten Halbjahr 2022 netto in die Schweiz eingewandert. Das sind knapp 12'000 mehr als in der gleichen Periode des Vorjahres. Ende Juni lebten 2,21 Millionen Ausländerinnen und Ausländer in der Schweiz.

Diese Zuwanderung ist stark arbeitsmarktorientiert, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Donnerstag mitteilte.

Die Schweizer Wirtschaft habe sich nach der Pandemie gut erholt, deshalb seien mehr Erwerbstätige aus EU- und Efta-Staaten eingewandert. Die Nachfrage nach Arbeitskräften habe stark zugenommen.

Die Arbeitslosenquote in der Schweiz sank gemäss dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) im Juni 2022 auf tiefe 2,0 Prozent. Gleichzeitig war die Zahl der offenen Stellen im ersten Quartal 2022 noch nie so hoch. Das Bundesamt für Statistik (BFS) erhebt die Anzahl der offenen Stellen seit dem Jahr 2003.

Die meisten Einwanderer stammen aus Deutschland

Aus EU- und Efta-Staaten sind 11'526 Personen mehr in die Schweiz gezogen als in der Vorjahresperiode, insgesamt deren 75'098. Aus Drittstaaten wanderten netto 1528 Personen mehr in die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz ein. Im gleichen Zeitraum haben 33'801 Ausländerinnen und Ausländer die Schweiz verlassen. Der Wanderungssaldo lag damit im ersten Halbjahr 2022 netto bei 37'816 Personen.

Die meisten Einwanderer aus EU und Efta-Staaten in die ständige ausländische Wohnbevölkerung kamen aus Deutschland (14 Prozent). An zweiter Stelle steht Italien (12 Prozent), gefolgt von Frankreich (11 Prozent), Portugal (6 Prozent) und Spanien (5 Prozent).

Bei der Einwanderung in die nicht ständige ausländische Wohnbevölkerung steht ebenfalls Deutschland (14 Prozent) an erster Stelle. Im Anschluss folgen Portugal (11 Prozent), Italien und Frankreich (je 10 Prozent), Polen (9 Prozent) und Rumänien (7 Prozent).

SEM
Staatssekretaerin Christine Schraner Burgener, Direktorin des Staatssekretariats fürr Migration (SEM), an einer Pressekonferenz im Mai 2022. - Keystone

Von den kontingentierten Aufenthaltsbewilligungen für Arbeitnehmende aus Drittstaaten sind bis Ende Juni 40 Prozent der Kurzaufenthaltsbewilligungen L ausgeschöpft. Der Mitteilung ist weiterhin zu entnehmen, dass auch 43 Prozent der Aufenthaltsbewilligungen B ausgeschöpft sind. Zudem wurden zwischen Januar und Juni 38'547 neue Grenzgängerbewilligungen erteilt, über 9000 mehr als in der Vorjahresperiode.

Die Anzahl meldepflichtiger Kurzaufenthalter betrug 155'329 Personen (Vorjahresperiode: 116'924). Meldepflichtige Kurzaufenthalte umfassen kurzfristige Stellenantritte bei Schweizer Arbeitgebern (60 Prozent) und entsandte Arbeitnehmende (31 Prozent). Ferner werden auch selbständige Dienstleistungserbringende (9 Prozent) erfasst. Diese Gruppe hält sich maximal während drei Monaten oder 90 Arbeitstagen im Kalenderjahr in der Schweiz auf.

Vier von fünf im ersten Halbjahr 2022 zugewanderten Personen arbeiten im Dienstleistungssektor.

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