Wintereinbruch: Wird es dieses Jahr besonders heftig?
Spekulationen über einen heftigen Wintereinbruch erobern das Netz. Experten warnen jedoch vor voreiligen Schlüssen trotz schwachem Polarwirbel und La Niña.

Die Diskussion um einen möglichen extremen Winter 2025/26 beschäftigt derzeit Meteorologen und Medien gleichermassen.
Während einige Faktoren auf verstärkte Kälteeinbrüche hindeuten könnten, warnen Experten vor voreiligen Schlüssen bei der Winterprognose. Die Modelle sind sich jedenfalls nicht ganz einig.
Gerüchte um heftigen Wintereinbruch: Was sagen die Wettermodelle?
Die führenden Klimamodelle zeichnen für die kommenden Wintermonate ein differenziertes Bild: Sowohl das europäische ECMWF-Modell als auch das amerikanische CFS-System prognostizieren zunächst eher milde Temperaturen.
Laut «t-online» gibt es eine starke Tendenz von 86 Prozent für einen normalen bis wärmeren Winter im Vergleich zum Durchschnitt. Die Modelle deuten darauf hin, dass der Wintereinbruch mild und feucht wird, bevor sich die Situation möglicherweise ändert.
Bis Ende Dezember wird eher nasses Wetter erwartet. Erst ab Februar steigt die Wahrscheinlichkeit für Kaltlufteinbrüche deutlich an.
Der Polarwirbel als entscheidender Faktor
Dem «Focus» zufolge könnten drei Faktoren für einen möglichen heftigen Wintereinbruch spielen: ein schwacher Polarwirbel, das La-Niña-Phänomen und destabilisierende Stratosphären-Winde.

Der Polarwirbel, ein grossräumige Luftkreislauf in der Stratosphäre, hält normalerweise die kalten Luftmassen über der Arktis gefangen. Wird er instabil oder spaltet sich, könnten arktische Luftmassen nach Mitteleuropa vordringen.
Schweizer Prognosen deuten auf milden Winter hin
In der Nordostschweiz beträgt die Wahrscheinlichkeit für einen kälteren Winter bei 20 Prozent, so der «Schweizer Bauer». Die Chance auf überdurchschnittlich milde Temperaturen liegt bei über 40 Prozent liegt.
In der Südschweiz ist ein kalter Winter sogar noch unwahrscheinlicher – die Wahrscheinlichkeit liegt deutlich unter 20 Prozent. Gleichzeitig steht die Chance eines milden Winters bei fast 60 Prozent.
Grenzen langfristiger Wettervorhersagen
Experten weisen wiederholt auf die Unsicherheiten bei langfristigen Winterprognosen hin. Seriöse Einschätzungen sind frühestens nach dem Jahreswechsel möglich.

Dennoch betont Lara Wallberg vom Max-Planck-Institut für Meteorologie bei «t-online» , dass sich saisonale Vorhersagen merklich verbessert haben.








