Die Swisscom soll bei verschiedenen Ausschreibungen zu hohe Preise verlangt haben. Die Wettbewerbskommission eröffnet deshalb eine Untersuchung.
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Die Weko untersucht die Swisscom auf Missbrauch ihrer Marktposition. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Weko hat gegen die Swisscom eine Untersuchung eröffnet.
  • Das Telekom-Unternehmen soll bei Ausschreibungen zu hohe Preise verlangt haben.
  • Damit soll die Swisscom das konkurrenzfähige Angebot gefährdet haben.

Die Swisscom steht im Fokus der Wettbewerbskommission (Weko). Bei verschiedenen Ausschreibungen von Projekten zur Vernetzung von Unternehmensstandorten soll der Anbieter zu hohe Preise verlangt haben. Konkurrenten der Swisscom seien für solche Projekte auf das Netz des Telekom-Anbieters angewiesen.

Wie aus der Medienmitteilung der Weko hervorgeht, habe die Swisscom damit das konkurrenzfähige Angebot gefährdet. In der nun eröffneten Untersuchung sollen diese Anhaltspunkte geprüft werden.

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Das Logo der Swisscom beim Hauptsitz des Konzerns in Bern. - keystone

Die Swisscom wurde bereits 2015 wegen eines ähnlichen Sachverhalts sanktioniert. Der Branchenprimus hatte bei der Vernetzung der Poststellen von Sunrise zu hohe Preise für die Benutzung seiner Leitungen verlangt.

Die Post hatte 2008 die Breitbandanschlüsse für ihre Standorte und Postomaten ausgeschrieben. Diese Ausschreibung gewann die Swisscom, weil sie einen etwa 30 Prozent tieferen Preis bot als ihre Konkurrenz. Damit erhielt die Swisscom den Zuschlag gegen Sunrise. Sunrise erstattete daraufhin Anzeige bei der Weko.

Swisscom-Fall von 2015 noch immer vor Gericht hängig

Die Wettbewerbshüter kamen damals zum Schluss, dass die Swisscom ihre marktbeherrschende Stellung bei den Breitbandanschlüssen missbraucht habe. Die Swisscom wollte das nicht akzeptieren und reichte Rekurs ein. Der Fall ist immer noch vor Bundesverwaltungsgericht hängig.

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Eine Kundin in einem Shop von Sunrise. - Keystone

Aus dem damaligen Post-Fall habe man Erkenntnisse gewonnen, die jetzt zur neuen Untersuchung geführt hätten. Dies sagte Weko-Direktor Patrik Ducrey auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Auslöser für die jetzige Untersuchung sei nicht eine spezifische Klage gewesen wie damals bei Sunrise.

Die Swisscom weist die Anschuldigungen zurück: Sie sei der Auffassung, dass die Vorwürfe der Weko unbegründet seien, erklärte Konzernsprecher Sepp Huber.

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