Waadtländer Regierung soll noch weiter nach links rücken
Kleine Linksparteien schlossen sich zum Bündnis «Ensemble à Gauche» zusammen. Sie wollen ambitionierte Ziele und weniger liberale Politik.

Das Wichtigste in Kürze
- Kleine Linksparteien schliessen sich für den Staatsrat im Waadt zu einem Bündnis zusammen.
- Sie stellen fünf Kandidierende für die Wahl im März 2022.
- Die aktuelle Politik sei zu radikal liberal und schade der Bevölkerung.
Die kleineren Linksparteien wollen im Waadtländer Staatsrat mitregieren. Sie steigen mit vier Frauen und einem Mann in die Gesamterneuerungswahlen, die im kommenden März stattfinden. Die Linksparteien SolidaritéS, Décroissance alternative und Solidarité&Ecologie haben sich im Linksbündnis «Ensemble à Gauche» zusammengeschlossen.
Unter ihnen sind drei Abgeordnete des Grossen Rates: Elodie Lopez, Taraneh Aminian und Hadrien Buclin. Hinzu kommen die Studentin Gabriella Lima und die Pro-Klimaaktivistin Mathilde Marendaz, wie «Ensemble à Gauche» am Mittwoch mitteilte.
Unaufschiebbare Alternative – ambitionierte Klimaziele
Die Regierung ist seit zehn Jahren mehrheitlich linksgrün ausgerichtet. Die fünf Kandidierenden kritisieren, dass sie zusammen mit der rechten Mehrheit im Parlament eine radikal liberale Politik mache. Dies sei verhängnisvoll für die Mehrheit der Bevölkerung, insbesondere auf sozialer und ökologischer Ebene.

«Ensemble à Gauche» zeigt sich überzeugt, «dass eine Alternative nicht nur möglich, sondern nötig und auch unaufschiebbar» sei. Ambitiösere Ziele stecken sich die Kandidierenden, insbesondere bei der Reduktion der CO2-Emissionen.
Linksrutsch für die Wahlen angesagt
Die siebenköpfige Waadtländer Regierung setzt sich derzeit aus je drei Mitglieder von SP und FDP sowie einer Grünen zusammen. Bei den Gesamterneuerungswahlen vom kommenden 20. März streben die drei bisherigen sozialdemokratischen Staatsrätinnen Nuria Gorrite, Cesla Amarelle und Rebecca Ruiz eine weitere Amtszeit an.

Die FDP schickt die bisherige Staatsrätin Christelle Luisier sowie Isabelle Moret und Frédéric Borloz ins Rennen. Letztere sitzen beide im Nationalrat. Die SVP will den Wiedereinzug in die Waadtländer Regierung mit Nationalrat Michaël Buffat schaffen.
Die Grünen haben sich noch nicht auf eine Strategie festgelegt. Aber es wird erwartet, dass sie den Grossrat Vassilis Venizelos, den bislang einzigen Kandidaten der Partei, aufstellen werden.