Waadt verschärft Corona-Massnahmen nur leicht
Im Vergleich zu anderen Westschweizer Kantonen hat Waadt seine Corona-Massnahmen nur leicht verschärft. Vor allem private Veranstaltungen sind betroffen.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Kanton Waadt hat weitere Massnahmen gegen das Coronavirus angekündigt.
- Diese fallen weniger restriktiv aus als in anderen Westschweizer Kantonen.
- Die Regierung hat dabei den Begriff der privaten Veranstaltungen erweitert.
Im Gegensatz zu anderen Westschweizer Kantonen hat die Waadt am Freitag keine viel restriktiveren Massnahmen angekündigt als diejenigen des Bundesrats. Restaurants und Bars werden nicht geschlossen und dürfen bis 23 Uhr geöffnet bleiben. Die Regierung beschloss nur drei «kleine» neue Massnahmen. Konkret erweitert der Kanton Waadt den Begriff der privaten Veranstaltungen (mit maximal zehn Personen).
Neben Familie und Freunden umfasst er auch alle Veranstaltungen, deren Teilnehmer dem Organisator bekannt sind, auch im Vereinsmilieu. So soll verhindert werden, «dass Menschen ihre Mitgliedschaft in einem Verein nutzen, um ein Essen mit 50 Personen zu rechtfertigen.» Dies erklärte Regierungspräsidentin Nuria Gorrite (SP) vor den Medien in Lausanne.

Für alle öffentlichen Veranstaltungen braucht es ein Schutzkonzept mit Maskenpflicht und Rückverfolgbarkeit. Auf Bundesebene benötigen nur öffentliche Veranstaltungen, die im Freien stattfinden, einen Schutzplan. Jedoch ohne Maskenpflicht oder Möglichkeit der Identifizierung von Personen. In öffentlichen Lokalen wird die Verpflichtung zur systematischen Rückverfolgung beibehalten, auch wenn Masken und Abstände eingehalten werden.
Volk kann Massnahmen beeinflussen
Die Regierungspräsidentin sagte weiter, dass «alles auch in den Händen des Volkes liegt». Die Aufrechterhaltung der Bewegungsfreiheit liege in der Verantwortung jedes einzelnen Bürgers, indem er die Gesundheitsvorschriften respektiere.
Nach Angaben der ebenfalls anwesenden Gesundheitsdirektorin Rebecca Ruiz (SP) befinden sich derzeit im Kanton Waadt 229 Personen im Spital. 43 davon auf der Intensivstation. In Pflegeheimen gibt es aktuell 226 positiv getestete Personen und 35 Todesfälle seit dem 2. August.