Vincenz-Stauffacher und Mühlemann übernehmen FDP-Präsidium

Keystone-SDA
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Bern,

Das Duo Susanne Vincenz-Stauffacher und Benjamin Mühlemann ist als neues FDP-Präsidium gewählt worden.

Vincenz-Stauffacher
Susanne Vincenz-Stauffacher (r.) und Benjamin Mühlemann stehen neu an der Spitze der FDP. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die FDP Schweiz hat zum ersten Mal in ihrer Geschichte ein Co-Präsidium.
  • Susanne Vincenz-Stauffacher und Benjamin Mühlemann wurden fast einstimmig gewählt.
  • Das Duo tritt die Nachfolge von Thierry Burkart an.

Nach dem Motto «Gemeinsam sind wir stark» wollen der Glarner Ständerat Benjamin Mühlemann und die St. Galler Nationalrätin Susanne Vincenz-Stauffacher im Co-Präsidium die FDP Schweiz führen. Ihre Aufgabe wird es auch, die Partei fit für die eidgenössischen Wahlen 2027 zu machen.

Zwei Personen mit fast deckungsgleichen Positionen bedeuteten doppelte Power für die Partei, begründeten sie ihre Co-Kandidatur bei der Bekanntgabe im August. Ihre gemeinsamen Werte und gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit hätten sie veranlasst, zusammenzuspannen.

Bringt das neue Führungs-Duo die FDP weiter?

Vincenz-Stauffacher lobt die positive Grundhaltung des Glarners und seinen Tatendrang. «Ich fühle mich bei der Zusammenarbeit mit ihm sehr wohl», erklärte die Nationalrätin. Mühlemann wiederum fand lobende Worte für Vincenz-Stauffachers Durchsetzungskraft.

Mühlemann mit Schwerpunkt in der Wirtschaftspolitik

Der 46-jährige Mühlemann sitzt seit eineinhalb Jahren im Ständerat. Er hat sich seither einen Namen gemacht in der kleinen Kammer.

Vorher war er während zehn Jahren als Regierungsrat des Kantons Glarus tätig, zuletzt in der Funktion des Landammanns. Als Beruf gibt der diplomierte Kommunikator Berater an.

Als Finanzpolitiker will Mühlemann Schwerpunkte in der Wirtschaftspolitik setzen. Im Ständerat sitzt er in der Finanzkommission – dort amtet er als Vizepräsident, zudem ist er Mitglied der Kommission für Wirtschaft, Bildung und Kultur, um einige seiner Parlamentsmandate zu nennen.

Benjamin Mühlemann
Benjamin Mühlemann. - keystone

Finanzthemen, Unternehmen, Sicherung des Wohlstandes und Forschungsförderung liegen ihm am Herzen, wie seinen neuesten Vorstössen zu entnehmen ist.

Akzente setzen will Mühlemann bei der Diskussionskultur. Als Vorbild nennt er den Landsgemeindekanton Glarus. Man höre sich gegenseitig zu im «Zigerschlitz». Eine gute Diskussionskultur in die Partei einzubringen, sei ihm enorm wichtig.

Der stark im Glarnerland und dessen Bergen verwurzelte Mühlemann schreibt auf seiner Webseite: «Die Richtschnur für mein politisches Engagement heisst 'mit den Leuten, für die Leute, bei den Leuten'».

Zu seinen liebsten Freizeitbeschäftigungen gehören Skifahren, Mountainbiken und das Musizieren in der Musikgesellschaft Mollis GL, wo der verheiratete Vater zweier Kinder auch wohnt. Sein Privatleben gestalte er im Weiteren auch gerne mit Kochen und Essen.

Vincenz-Stauffacher war bereits Präsidentin der FDP-Frauen

Die Juristin Vincenz-Stauffacher ist seit 2019 Nationalrätin des Kantons St. Gallen. Zu ihren aktuellen Parlamentsmandaten gehören die Gerichtskommission, die Stellvertretung der Immunitätskommission sowie die Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie.

Ihre neusten Vorstösse thematisierten etwa die Einführung einer Deklarationspflicht für Ewigkeitschemikalien (PFAS) und das Vorgehen gegen sexuellen Missbrauch. Vincenz-Stauffacher war früher Präsidentin der FDP-Frauen.

Auf der Webseite der 58-jährigen Rechtsanwältin heisst es, der Kanton St. Gallen sei ihre Heimat: «Hier bin ich geboren und aufgewachsen, hier habe ich studiert, hier lebe ich mit meiner Familie und bin als selbstständige Rechtsanwältin und Ombudsfrau Alter und Behinderung SG-AR-AI tätig.»

Susanne Vincenz-Stauffacher
Susanne Vincenz-Stauffacher. - keystone

Als Hobbys nennt die verheiratete Mutter zweier Töchter Lesen, vor allem historischer Romane und Krimis, Langlaufen und Biken im Toggenburg sowie Jassen im Familien- und Freundeskreis.

Vincenz-Stauffacher will den Finger auf Sicherheitsthemen legen. Dazu gehören innere Sicherheit, Verteidigungssicherheit, Energieversorgungssicherheit aber auch Sicherheit im Alter, wie sie bei der Bekanntgabe der Kandidatur sagte. Zentral sei für sie, auch für «die Schwächeren» Verantwortung zu übernehmen.

Beide mit Zuneigung für Liechtenstein

Die Co-Präsidentin und der Co-Präsident der FDP haben eine spezielle Verbindung: Einer der beiden Bürgerorte von Vincenz-Stauffacher ist Glarus Süd. Gemeinsam haben sie offenbar auch die Zuneigung zum «Ländle».

Vincenz-Stauffacher ist Mitglied der Delegation für die Beziehungen zum Landtag des Fürstentums Liechtenstein des Nationalrats. Mühlemann wiederum ist Mitglied dessen Pendants in der kleinen Kammer.

Der jetzige FDP-Parteipräsident Thierry Burkart tritt im Oktober zurück. Der Aargauer Ständerat gibt damit das Präsidium rund zwei Jahre vor den nächsten nationalen Wahlen ab.

Kommentare

User #6222 (nicht angemeldet)

FDP: Von der Wirtschafts- zur Wohlfühlpartei Früher stand die FDP für Freiheit, heute für Feingefühl. Statt Markt ruft sie nach Moral, statt Führung nach Fühlung. Vincenz-Stauffacher und Mühlemann klingen wie das Co-Präsidium einer Mitte-Links-Bewegung, nicht der einst stolzen Staatspartei. Man fragt sich fast, wann die FDP das nächste Mal mit der Juso gemeinsame Sache macht aus lauter Heimatliebe natürlich. Wer 175 Jahre Politik macht und am Ende beim Jugendflügel der Linken andockt, hat seine Mitte wirklich gefunden.

User #5312 (nicht angemeldet)

Rochade: Zwei Personen ersetzen eine Person in der Parteileitung . Ein FDP Bundesrat ersetz zwei FDP Bundesräte.

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