In Genf und der Waadt wurden drei Teenager verhaftet, die Verbindungen zu extremistischen Kreisen haben sollen. Der Tipp dazu kam wohl aus dem Ausland.
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Der Tipp, der zur Festnahme von drei Jugendlichen in der Schweiz führte, könnte aus dem Ausland gekommen sein. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Zu Beginn des Monats wurden in der Schweiz drei Jugendliche verhaftet.
  • Sie sollen auf einer Social-Media-Plattform mit radikalen Inhalten aktiv gewesen sein.
  • Den Hinweis für die Verhaftungen erhielt das Fedpol von einer ausländischen Behörde.
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Anfang März haben die Kantonspolizeien der Waadt und Genf in einer gemeinsamen Aktion drei Jugendliche festgenommen. Bei dem in der Waadt Festgenommenen handelt es sich um einen 15-jährigen Russen. Die Teenager werden verdächtigt, Verbindungen zu extremistischen und radikalisierten Kreisen zu haben. Nun läuft gegen sie ein Strafverfahren, sie sitzen in Untersuchungshaft.

Jetzt zeigen Recherchen des Westschweizer Radio- und Fernsehsenders RTS: Der Tipp, der zur Überführung der drei Jugendlichen führte, kam wohl aus dem Ausland – vermutlich aus Frankreich oder Belgien.

Das Fedpol bestätigt, man sei von einer ausländischen Behörde über die drei informiert worden. Die Teenager sollen auf einer Social-Media-Plattform radikale islamistische Inhalte verbreitet haben.

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Anfang März wurden in der Schweiz drei Jugendliche festgenommen.
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Sie sollen auf einer Social-Media-Plattform mit radikalen oder extremistischen Inhalten aktiv gewesen sein.
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Den Tipp bekam das Fedpol offenbar von einer ausländischen Behörde. (Archiv)

Zwischen dem 3. und 10. März führten die belgische und französische Polizei eine grössere Aktion gegen mutmassliche Dschihadisten durch: Sieben Minderjährige und eine erwachsene Person wurden verhaftet. Die Festnahmen in der Schweiz sollen damit in Verbindung stehen.

Belgische Medien berichten, drei der Teenager hätten einen Anschlag auf eine Brüsseler Konzerthalle geplant. Die Festnahmen in der Schweiz sollen damit in Verbindung stehen. In der Folge habe die belgische Polizei dank eines Hinweises des Fedpol einen Verdächtigen verhaften können.

Bereitet Ihnen der zunehmende Antisemitismus Sorgen?

Es gibt jedoch keine Anzeichen, dass die in der Schweiz Verhafteten etwas mit dem geplanten Attentat zu tun hatten.

«Frankreich und Spanien sind vielleicht stärker gefährdet, was die Anzahl der Anschläge auf ihrem Territorium betrifft. Aber die Schweiz war schon immer mit Terrorismus verbunden», sagt Frédéric Esposito, Politologe der Universität Genf gegenüber RTS.

Das zeigt auch der Messer-Angriff eines Zürcher Teenagers auf einen orthodoxen Juden Anfang März, der dabei lebensgefährlich verletzt wurde. Auch der 15-Jährige sitzt derzeit in Untersuchungshaft.

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