Der Ukraine-Krieg ist in der Schweizer Wirtschaft spürbar. Der Bundesrat soll nun mit Sofortmassnahmen auf die steigenden Preise reagieren.
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Daniel Lampart, Chefökonom, spricht an der ausserordentlichen Delegiertenversammlung des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes SGB, am Freitag, 11. Februar 2022, in Bern. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen steigender Preise fordert der SGB vom Bundesrat Sofortmassnahmen für die Wirtschaft.
  • Die Kurzarbeit soll bis Juni verlängert und die CO₂-Abgabe zurückerstattet werden.
  • Weiter verlangt der Gewerkschaftsbund Lohnerhöhungen.

Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) fordert vom Bundesrat als Reaktion auf den Ukraine-Krieg Sofortmassnahmen für die Wirtschaft. Ansonsten drohe die Arbeitslosigkeit zu steigen, begründet der SGB.

«Wir schreiben am Montag allen Bundesräten einen Brief, in dem wir sie auf die besorgniserregende Lage aufmerksam machen und unmittelbare Gegenmassnahmen fordern», wird Daniel Lampart, Chefökonom und Leiter des Sekretariats des Gewerkschaftsbundes, von der «SonntagsZeitung» zitiert.

Bundesrat soll auf Ukraine-Krieg reagieren

Die Landesregierung solle zum einen die vereinfachte Kurzarbeit, die bis Ende März befristet ist, bis Juni verlängern. Entlassungen im Tourismus, in der Flugbranche und in der Exportindustrie liessen sich so verhindern.

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Der Ukraine-Krieg dürfte viele Touristen aus Amerika oder Asien davon abschrecken, nach Europa zu kommen. - Keystone

Weiter fordert der Gewerkschaftsbund, dass der Bundesrat die CO₂-Abgabe, die auf den 1. Januar von 96 auf 120 Franken pro Tonne CO₂ erhöht worden ist, rasch zurückerstattet. Damit soll die Belastung durch höhere Öl- und Gaspreise für die Haushalte reduziert werden.

«Es gibt keinen Grund, wieso der Bund dieses Geld während eines Jahres in der Kasse behält», kommentiert Lampart.

Lohnerhöhungen in kommender Lohnrunde

Darüber hinaus verlangt der Schweizer Gewerkschaftsbund für die kommende Lohnrunde generelle Lohnerhöhungen. Wegen des jüngsten Preisanstiegs auf breiter Front drohten sonst vielen Leuten Einbussen bei der Kaufkraft, so Lampart gegenüber dem «SonntagsBlick».

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Der Ukraine-Krieg lässt die Preise hierzulande steigen. - Keystone

Der Direktor des Arbeitgeberverbandes, Roland Müller, weckt seinerseits Hoffnungen auf höhere Löhne. Sollte die aktuell gute Wirtschaftslage anhalten, könnten sich bei vielen Unternehmen Spielräume öffnen.

In erster Linie richteten sich die Arbeitgeber bei den Nominallöhnen am finanziellen Spielraum in den Unternehmen aus. Müller ist sich bewusst, dass sich eine steigende Kaufkraft positiv auf die Konsumentenstimmung auswirkt.

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