«Kassensturz»-Moderator Ueli Schmezer hat sich als SRF-Direktor beworben. Seine Kandidatur ist gescheitert.
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Ueli Schmezer. - SRF
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Das Wichtigste in Kürze

  • SRF-Moderator Ueli Schmezer hat sich auf den Direktorenposten beworben.
  • Beim SRF hat niemand mit Schmezer gesprochen.

Es hätte ein bedeutender Schritt in seiner Karriere werden können. Voller Zuversicht bewirbt sich «Kassensturz»-Moderator Ueli Schmezer (57) für den vakanten Posten als neuen SRF-Direktor. Am Schluss bleibt der grosse Frust. «Mir geht es gar nicht in erster Linie um meine Person. Aber ich wollte eine Auswahl ermöglichen und eine Debatte darüber, was in der nächsten Zeit für SRF wichtig ist», erklärt Schmezer im ausführlichen Interview mit der «Medienwoche». 

Vor allem die Art und Weise, wie die SRF-Verantwortlichen während des Bewerbungsprozesses mit ihm umgegangen seien, sorgt beim beliebten Moderator für wenig Verständnis. Er hätte sich wegen seiner fehlenden Führungserfahrung auch gerne einem Assessment oder mit einem Psychotest gestellt. Da hätte man ihn auf Herz und Nieren prüfen können. 

Schmezer: «Ich hätte mindestens erwartet, dass man mit mir ernsthaft spricht. Nach der Absage war ich enttäuscht über den Prozess. Darum habe ich ein Wiedererwägungsgesuch formuliert. Ein recht langes Schreiben mit allen Gründen, warum ich finde, dass man trotz meiner mangelnden Führungserfahrung vielleicht doch mit mir hätte sprechen können.» Aber auch auf dieses Gesuch sei vom Ausschuss direkt ein Nein und nicht die geringste inhaltliche Reaktion gekommen. 

Schmezer zeigt sich um die Zukunft des Unternehmens besorgt. Denn bei seiner Kandidatur ginge es ihm nicht um sein Ego, sondern vor allem um den Fortschritt bei SRF. «Ich finde einfach, dass es ein paar Sachen gibt, die SRF gut tun würden. Und dafür hätte ich sorgen können.» Er stehe für Service public und Qualitätsjournalismus. «In diesen unruhigen Zeiten der Digitalisierung, von Social Media, wo man nicht genau weiss, wo die Reise hingeht, sind diese Punkte enorm wichtig.»

Schmezer findet, dass die möglichen Kandidanten auf den Posten öffentlich hinstehen sollen. «Wir wissen gar nicht, worüber und über wen wir sprechen. Es wäre gut, wenn jene, die sich beworben haben, das auch sagen würden, wie jemand, der in den Bundesrat will. Dann weiss man auch, dass er oder sie das wirklich ernst meint. Wer öffentlich hinsteht, trägt auch das Risiko der Nichtwahl – und ich finde, das gehört dazu.»

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