Irans Aussenminister Jawad Zarif hat die Teilnahme am Weltwirtschaftsforum bestätigt. Auch Trump könnte nach Davos reisen. Trifft Zarif am WEF auf Trump?
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Der iranische Aussenminister Jawad Zarif wird auch an diesem Jahr am Weltwirtschaftsforum in Davos teilnehmen. Trifft er am WEF Trump? - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Irans Aussenminister Jawad Zarif hat die WEF-Teilnahme bestätigt.
  • Ob US-Präsident Donald Trump auch teilnehmen wird, ist noch nicht bekannt.
  • Das WEF bietet die Möglichkeit zu vermitteln.

In rund zwei Wochen startet das Weltwirtschaftsforum WEF in Davos. Und angekündigt ist auch der iranische Aussenminister Jawad Zarif. Der 59-Jährige war schon mehrere Male in Davos zu Gast. Doch in diesem Jahr ist die Teilnahme besonders brisant.

Nach der Tötung des iranischen Top-Generals Kassem Soleimani durch die USA, bezichtigte Zarif die USA des «Staatsterrorismus». Die Vereinigten Staaten werden alle Konsequenzen ihrer Schurken-Abenteuerlust tragen.

Auch die USA werden mit einer hochkarätigen Delegation am WEF teilnehmen. Angekündigt sind etwa Finanzminister Steven Mnuchin, Präsidententochter Ivanka Trump und ihr Ehemann Jared Kushner. Ob US-Präsident Donald Trump teilnehmen wird, ist noch unklar, aber gemäss US-Sender CNN wahrscheinlich. Im letzten Jahr sagte der 73-Jährige wegen einer innenpolitischen Krise kurzerhand ab.

Wird WEF zur Vermittler-Plattform?

Das Forum findet unter dem Titel «Stakeholders für eine solidarische und nachhaltige Welt» statt. Doch so kurz nach dem US-Anschlag dürfte sich das WEF insbesondere um die kritische Lage im Nahen Osten drehen.

Es ist kaum wahrscheinlich, dass die beiden Kontrahenten USA und Iran aufeinandertreffen werden. Die beiden Delegationen werden sich möglichst meiden. Für die Schweiz und andere Teilnehmer könnte das Forum jedoch die Möglichkeit bieten, mit beiden Seiten Gespräche zu führen.

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Alt Bundesrat und Ex-Aussenminister Didier Burkhalter traf am WEF 2016 in Davos auf den iranischen Aussenminister Jawad Zarif. - Keystone

Die Einladung Zarifs erfolgte bereits vor der Hinrichtung Soleimanis durch die USA. Gemäss «CH-Media» hatte das WEF erneut Kontakt mit dem iranischen Aussenministerium. Diese bestätigte die Teilnahme Zarifs erneut. Die Lage könne sich aber je nach Entwicklung ändern, teilte die WEF-Medienstelle mit.

Aussenminister Zarif zählt quasi zu den Stammgästen am WEF. Mehrmals traf er auch Schweizer Bundesräte und gab sich jeweils als Vertreter eines offenen Irans. Zu erwarten ist, dass er dieses Jahr die Plattform nutzt, um verbal gegen die USA und Donald Trump zu schiessen.

Auch Staatspräsident des Irak am WEF

Am WEF teilnehmen wird auch der irakische Staatspräsident Barham Salih. In der Nähe des Flughafens von Bagdad wurde Soleimani getötet. Salih hatte die Exekution auf seinem Staatsgebiet verurteilt.

Das irakische Parlament hatte am Sonntag beschlossen, alle US-Soldaten des Landes zu verweisen. Sollte dies tatsächlich geschehen, hat Trump Sanktionen «wie nie zuvor» gegen den Irak angekündigt.

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