Nach Kitzbühel hat auch das italienische Livigno die Wintersaison eröffnet, zumindest für Langläufer. Der genutzte Schnee ist natürlicher, als man denken würde.
Langlauf im Oktober ist dank Snowfarming möglich, Bild: zvg
Langlauf im Oktober ist dank Snowfarming möglich, Bild: zvg
In Livigno können die Langläufer bereits seit dem 13. Oktober auf die Loipe, Bild: zvg
In Livigno können die Langläufer bereits seit dem 13. Oktober auf die Loipe, Bild: zvg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Dieses Wochenende wurde in Livigno unweit der Schweizer Grenze die Langlauf-Saison eröffnet.
  • Möglich ist dies dank der sogennanten Snowfarm-Technik, bei der Schnee aus dem Vorjahr genutzt wird.

Bilder aus dem österreichischen Skigebiet Kitzbühel sorgten letzte Wochen bei vielen Nau-Lesern und Naturschützern für Kopfschütteln. Dies, weil die Tiroler eine Skipiste aufgeschüttet und bei 20 Grad die Skisaison offiziell eröffnet hatten.

Seit diesem Samstag, 13. Oktober, ist auch in Livigno – nur wenige Minuten von der Schweizer Grenze entfernt – der erste Pistenkilometer für Langläufer befahrbar. Wie die österreichischen Mitbewerber in Kitzbühel, setzt man auch im italienischen Skigebiet Livigno aber nicht auf Kunstschnee, sondern auf die sogenannte Snowfarm-Technik und damit auf Naturschnee.

Snowfarming bedeutet vereinfacht, dass man sich am Ende der Wintersaison Schnee aufhebt, um diesen zu Beginn der neuen Saison wieder nutzen zu können. Dazu sammelt man nach dem Saisonende den verbliebenen Schnee zusammen und bringt ihn in ein Schneedepot. Anschliessend verdichtet man den Schnee und isoliert das Depot. Im Fall von Livigno geschieht dies mit Sägespänen. Um den Schnee zusätzlich vor eindringendem Wasser und der Sonne zu schützen, werden darüber noch eine Folie und ein Vlies gelegt.

So geht Snowfarm

50‘000 Kubikmeter für einen Kilometer Loipe

In Livigno wurden so heuer insgesamt 50‘000 Kubikmeter Schnee konserviert. 15‘000 davon wurden bereits Ende August für ein Langlauf-Rennen mitten im Dorfzentrum genutzt und der Rest in den letzten Tagen im Hinblick auf dem Saisonstart auf die Piste aufgetragen. Gemäss den Tourismusverantwortlichen spart Snowfarming im Vergleich zu künstlicher Beschneiung viel Energie. Durch die Lagerung des Schnees im Tal sei darüber hinaus der Transportweg zur Piste äusserst kurz.

Dass man in Livigno bereits Mitte Oktober Langlaufen kann, hat sich bei Profi- und Hobbylangläufern längst herumgesprochen. So bereiteten sich 2017 beispielsweise  mehrere Langlauf-Nationalteams im zur italienischen Lombardei gehörenden Skigebiet auf die Saison vor und auch der Schweizer Langlaufstar Dario Cologna trainiert regelmässig vor Ort.

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