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Thurgauer Regierung kritisiert Vereinbarung über Spitzenmedizin

Keystone-SDA
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Frauenfeld,

Der Kanton Thurgau prüft einen möglichen Austritt aus der Interkantonalen Vereinbarung über die hochspezialisierte Medizin (IVHMS).

Arzt
Arzt unter Verdacht: Zur Anzahl der überprüften Todesfälle gibt es den Angaben zufolge aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben. (Symbolbild) - pixabay

Die Regierung äussert ihren Unmut über die verstärkte Zentralisierung bei der Zuteilung von Leistungsaufträgen. Das lähme die medizinische Versorgungssicherheit im Thurgau.

Zunehmend würden Bereiche und Leistungen mit hohen Fallzahlen der hochspezialisierten Medizin zugeordnet und damit der kantonalen Spitalplanung entzogen, schrieb die Thurgauer Regierung am Freitag in der Beantwortung eines politischen Vorstosses aus dem Grossen Rat.

Diese Entwicklung geschehe jenseits des wirtschaftlichen Wettbewerbs und sei dem Umstand geschuldet, dass die entsprechenden Entscheidungsgremien der IHMS einseitig von Kantonen mit Universitätsspitälern besetzt seien. Diese hätten ein grosses Interesse an einer Konzentration medizinischer Leistungen. Der Unmut verschiedener Kantone zur gegenwärtigen Beschlusspraxis habe eine kritische Grenze erreicht.

Kritik an aktuellen Bestrebungen

Im Vorstoss heisst es weiter: «Wenn sich die Kantone mit Universitätsspitälern nicht bewegen, ist absehbar, dass Kantone aus der IVHSM austreten werden, was diese grundsätzlich in Fragen stellen würde.»

Die Interkantonale Vereinbarung wurde im Auftrag des Bundes geschaffen, um in der hochspezialisierten Medizin eine gesamtschweizerische Planung vorzunehmen. Das Beschlussorgan definiert die hochspezialisierten Bereiche und entscheidet, welche Spitäler einen Leistungsauftrag erhalten.

Die Angebotskonzentration bei den seltenen, komplexen und teuren Interventionen und Therapien soll die Qualität und die Effizienz der Leistungserbringer steigern und ist für die Kantone verbindlich.

Graubündens Position

Kritik kommt etwa auch aus dem Kanton Graubünden. Der ursprüngliche Gedanke, die hochspezialisierte Medizin an einzelnen Standorten in der Schweiz zu konzentrieren, werde je länger je mehr ad absurdum geführt, erklärte Hugo Keune, CEO des Kantonsspitals Graubünden, im Frühling 2023 an einer Medienorientierung.

Der Bündner Ständerat Martin Schmid (FDP) fordert in einer hängigen Motion den Stopp der Bestrebungen um Zentralisierung. Es sollen nur medizinische Bereiche als hochspezialisiert definiert werden, welche selten sind und auch international als hochspezialisiert gelten.

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