Teure Krankenkassen: Schweizer sind trotz Prämienschock Wechsel-faul

Die Nachricht kam nicht überraschend, aber sie trifft hart: Die Prämien für die Grundversicherung der Krankenkasse in der Schweiz steigen drastisch. Je nach Kanton müssen die Versicherten mit einer Erhöhung von bis zu 10,5 Prozent rechnen.

Die mittlere Monatsprämie steigt nächstes Jahr um beachtliche 28.70 Franken an – das ist der stärkste Anstieg seit dem Jahr 2010. Durchschnittlich liegt die mittlere Grundversicherungsprämie im nächsten Jahr bei stolzen 359.50 Franken.

Zürcherinnen und Zürcher müssen mit einer Prämienerhöhung von 8,3 Prozent rechnen. Werden sie den Preishammer zu spüren bekommen? Nau.ch hat nachgefragt. «Ja, ich denke schon», sagt Passantin Jacqueline. «Ich habe gehört, dass es die Versicherten im unteren Lohnsegment es am meisten trifft.»

«Es ist nicht so, dass es einschneidend ist, aber es summiert sich schon mit der Zeit», sagt auch Sandro. «Ich glaube, bei den ganzen Kosten, die sowieso steigen, wirkt sich das schon aus», meint Christa. «Ich versuche es zu managen, aber es hat natürlich Auswirkungen.»

«Für mich in einem Zweipersonenhaushalt wird es sicher nicht so einschneidend sein wie für manche Familien», sagt Michèlle.

Denken sie jetzt darüber nach, die Krankenkasse zu wechseln? «Ich weiss nicht, ob mich eine andere Krankenkasse weniger kostet», so Jacqueline. «Ich nehme an, dass es bei allen Krankenkassen ähnlich ist. Das muss man im Detail anschauen.»

«Über einen Wechsel habe ich schon ein paar Mal nachgedacht», sagt Sandro. Aber: «Im Endeffekt bringt es wahrscheinlich doch nicht so viel, wenn man die Leistungen vergleicht. Deshalb bin ich schon lange bei der gleichen Krankenkasse.»

«Im Moment bin ich mit meiner Krankenkasse sehr zufrieden», sagt auch Michèlle. «Deshalb denke ich nicht über einen Wechsel nach.»

Christa hat eine andere Taktik: «Ich schaue jedes Jahr, wie ich an meiner Franchise schrauben kann und so noch etwas möglich ist.»