Die Einbürgerung von Imam Radouan Jelassi aus dem Tessin wurde abgelehnt. Dieser lässt dies aber nicht auf sich sitzen.
Imam Radouan Jelassi
Imam Radouan Jelassi in der Moschee "Lega dei Muslusmani in Ticino". - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Einbürgerungsgesuch des Imam Radouan Jelassi wurde abgelehnt.
  • Ausschlaggebend waren Informationen des Nachrichtendienstes des Bundes.
  • Der Prediger aus dem Tessin weist jede Verbindung zu terroristischen Kreisen zurück.

Als «Person zweifelhafter Glaubwürdigkeit» wurde der Imam Radouan Jelassi (50) bezeichnet. So gibt die Aargauer Zeitung die Begründung des Nachrichtendienstes vom Bund wieder. Unter dem Prediger aus dem Tessin hätten sich junge Menschen für den Dschihad radikalisiert.

Jelassi, der seine Ausbildung zum Imam in Europa absolvierte, plädiert jedoch auf seine Unschuld. In einer Medienkonferenz in Lugano gab er an, nie mit terroristischen Kreisen in Verbindung gestanden zu haben. In seinen Augen handelt es sich um eine Racheaktion des Nachrichtendienstes. Der Grund: Er wollte die Namen der Gläubigen seiner Moschee für sich behalten.

Gemeinde beurteilte Imam positiv

Die Gemeinde beurteilte Jelassis Einbürgerungsgesuch im Jahr 2014 positiv. Letztes Jahr schritt aber das Staatssekretariat für Migration ein. Dieses bezog sich auf eine Stellungnahme des Nachrichtendienstes.

Jelassi habe zu islamistischen Aktivitäten «zaghaft» Auskunft gegeben, so der Nachrichtendienst. Da die «Verdachtsmomente nicht entkräftet werden konnten», wurde das Gesuch zurückgewiesen.

Radouan Jelassi hingegen reichte indes Anzeige bei der Bundesanwaltschaft ein. Da diese abgelehnt wurde, zog er weiter zur Strafkammer des Bundesstrafgerichts. Doch auch diese wies den Rekurs zurück und stützte sich dabei auf die Briefe des Nachrichtendienstes. Diese lagen auf Wunsch von Jelassi nur geschwärzt vor.

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