Kaffee ist deutlich teurer geworden – auch Starbucks hat die Preise erhöht. Ein Experte erklärt: Die Schmerzgrenze der meisten ist «längst überschritten».
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Der Kaffee im Starbucks ist teurer geworden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz sind die Preise für Lebensmittel gestiegen.
  • Rabatte und Aktionen sind begehrt.
  • Andere reagieren auf die Teuerung, indem sie ihr Budget fürs Zmittag erhöhen.
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Die Inflation macht sich in der Schweiz inzwischen auch bei den Lebensmitteln bemerkbar. Deshalb haben viele Unternehmen bereits ihre Preise erhöht, darunter Migros, Coop, McDonald's – und Starbucks.

Bei Letzterem kostet ein Kafi Crème jetzt 5,20 Franken – also 50 Rappen mehr. Insgesamt müssen Kunden des Unternehmens zwischen 10 und 14 Prozent mehr für die Produkte bezahlen.

Schmerzgrenze für Kaffi-Preis «längst überschritten»

Allgemein ist Kaffee in der Schweiz um 6,4 Prozent teurer geworden. Wirtschaftspsychologe Christian Fichter erklärt gegenüber Nau.ch: Die Schmerzgrenze, wie viel man bereit ist, für ein Kaffi zu zahlen, sei generell «für die meisten längst überschritten worden».

Denn diese liege «ungefähr bei fünf Franken, wobei das natürlich individuell unterschiedlich ist», so Fichter.

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Der Preis für Kaffee steigt um 6,4 Prozent. Auch Starbucks zieht die Preise an. (Symbolbild) - Pexels

Die Inflation wirke sich dabei auf die Preissensitivität der Konsumenten aus. «Von daher erwarte ich, dass vermehrt auf Aktionsangebote und andere Möglichkeiten zum Sparen geachtet wird», so der Experte. Als Beispiel nennt er den Black Friday.

Überraschungspäckli von Starbucks gefragt

Günstiger an Lebensmittel kommt man etwa bei «Too Good To Go». Via App können bei verschiedenen Betrieben Überraschungspäckli gekauft und später abgeholt werden. Diese «Magic Bags» werden dann mit Lebensmitteln gefüllt, die ansonsten verschwendet werden würden.

Dabei sind die Produkte von Starbucks offenbar sehr gefragt: In einigen Filialen sind die am Abend abholbaren Päckli sogar schon am Morgen ausverkauft. So sind diese für 4,90 Franken zu haben.

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Am Dienstag, 9. November, waren die «Too Good To Go»-Päckli von der Starbucks-Filiale am Berner Bubenbergplatz schon um 8 Uhr morgens ausverkauft.
too good to go
Auch am Montag waren die «Magic Bags» schnell vergriffen.

Wer nach günstigem Essen sucht, wird auch in der Äss Bar fündig. In den Filialen werden Lebensmittel vom Vortag verkauft – zu einem reduzierten Preis.

Schweizer planen mehr Geld fürs Zmittag ein

Ob die Nachfrage nach den günstigen Produkten aufgrund der allgemeinen Teuerung gestiegen ist, sei allerdings «schwierig zu sagen». Dies erklärt Nadja Zehnbauer von der Äss Bar gegenüber Nau.ch. Aber: «Was wir sicherlich merken, ist, dass wir den Corona-Tiefpunkt überwunden haben.»

Spüren Sie, dass die Lebensmittel teurer geworden sind?

Dass Lebensmittel teurer geworden sind, merken Schweizer auch in der Mittagspause. Laut einer Studie der Swibeco spüren 64 Prozent der Befragten die Verteuerung der täglichen Verpflegung stark oder ziemlich stark.

Deshalb wird nun mehr Geld für den Lunch eingeplant: Rund ein Drittel gibt täglich für die Mittagsverpflegung zwischen 15 und 20 Franken aus. Dies entspricht einem Plus von 37 Prozent für diese Ausgabenkategorie.

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