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SRF: SRG-Chefin Susanne Wille buhlt öffentlich um Werbegelder

Redaktion
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Zürich,

Bei einem TV-Vermarktungsevent wirbt Susanne Wille für Werbung auf SRF. Ein Profi warnt: Zu offensiv sollte das Medienhaus nicht um Werbegelder buhlen.

Susanne Wille SRG
Florian Inhauser befragt seine Chefin Susanne Wille. - David Biedert Photography AG / screen-up.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Am letzten Donnerstag fand in Zürich-Oerlikon ein TV-Vermarktungsevent statt.
  • SRG-Chefin Susanne Wille persönlich warb dabei für Werbung auf SRF.
  • Sie hat die richtigen Begriffe verwendet, um Werber zu gewinnen, lobt ein Experte.
  • Doch: Zu offensiv werben sollte SRF nicht. Sonst würde es seine Glaubwürdigkeit gefährden.

Üppiger Branchen-Event am letzten Donnerstag in Zürich: Am sogenannten «Screen-Up» stellten 40 TV-Sender ihre Programm-Highlights und Werbeumfelder vor.

700 Gäste waren da – das Stelldichein der Marketing-Profis, Agentur-Mitarbeitenden und Werbetreibenden.

screen-up.ch
Screen-up: 700 Gäste kamen in die Halle 622 in Zürich-Oerlikon. - David Biedert Photography AG / screen-up.ch

Eine Bühne, wie gemalt, um für Werbeaufträge zu buhlen. Und genau das tat SRG-Generaldirektorin Susanne Wille.

Will wirbt mit «Glaubwürdigkeit»

Von «Tagesschau»-Moderator Florian Inhauser befragt, erklärte sie, warum die SRG ein super Werbepartner sei.

«In Zeiten, die so schnelllebig und so unzuverlässig sind, haben wir gesehen, wie schnell sich falsche Informationen verbreiten. Da geht es um Glaubwürdigkeit», zitiert sie die Medienbranchen-Zeitung «Persönlich».

Das Publikum müsse sich darauf verlassen können, dass Informationen stimmen würden. Diese Glaubwürdigkeit sei auch für die Werbung relevant, so Wille.

Dass sie gleich selbst auftrat, begründete sie gegenüber der Zeitung so: «Wir müssen den Schweizer Medienmarkt als Ganzes immer mitdenken. Journalismus kostet, ein starkes Programm wird von Werbung gestützt und unterstützt.»

Das sagt der Experte zur Wille-Offensive

Und wie kommt Willes Werbung für Werbung auf SRF bei Werbeprofis an? Wir fragen bei Marketing-Experte Felix Murbach nach – der lobt:

«Susanne Wille wählt bewusst Begriffe, die in der Werbewelt von zentraler Bedeutung sind. Marken suchen nach einem glaubwürdigen Umfeld, um ihre Botschaften zu platzieren.»

Und genau hier wolle sich SRF mit seinem Qualitätsjournalismus positionieren, sagt Murbach zu Nau.ch.

Werbe-Profi: Zu offensiv sollte SRF nicht um Werbegelder buhlen

Dass dies Wille als Chefin gleich selber übernehme, zeige einerseits, dass sich die SRG aktiv im Werbemarkt behaupten müsse.

«Und andererseits, dass Susanne Wille die Bedeutung der Werbegelder für die Finanzierung des Gesamtangebots nicht unterschätzt», so Murbach.

Felix Murbach M-Budget
Marketing-Experte Felix Murbach. - murba.ch

Dass Wille diese Bühne nutze, sei klug. Kritisch bleibe jedoch die Balance: Die SRG dürfe ihre Glaubwürdigkeit als unabhängige Anbieterin nicht gefährden, wenn sie zu offensiv um Werbegelder «buhle».

Wille setzt mit Werbe-Ansage Signal

Wird diese Wille-Leistung nun die SRG-Werbeeinnahmen explodieren lassen?

«Ein einzelner Auftritt allein wird die Budgets kaum verschieben. Dafür sind Mediapläne zu komplex und langfristig angelegt», erklärt der CEO von «Felix Murbach Marketing».

Sollte das SRF mehr Werbung schalten?

Doch Susanne Wille setze ein eindeutiges Signal. «Sie zeigt Werbekunden, dass SRF nicht nur Programmqualität liefert, sondern auch aktiv um Partnerschaften wirbt.»

Das könne mittelfristig Vertrauen stärken und SRF als Werbeumfeld sichtbarer machen. Murbach: «Am Ende entscheidet aber die Kombination aus Reichweite, Zielgruppenaffinität und Preis-Leistungs-Verhältnis. Und nicht allein die Rhetorik.»

Kommentare

User #2723 (nicht angemeldet)

Trotz SRF finde ich das der Staat und staatsnahe Betriebe in allem zu teuer ist?

User #5183 (nicht angemeldet)

Ich stimme für die Initiative, weil ich diesen linken "Laden" satt habe. 70% der SRF Journalisten bekennen sich selber als links, oder eher links. Die Schweiz ist aber mehrheitlich mitte/rechts. Da stimmt doch was nicht, Frau Wille!

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