Solarprojekt Belpmoos stockt weiter
Das ambitionierte Solarprojekt mit 56'000 Panels auf dem Flughafen Belp BE muss wegen geschützter Naturflächen deutlich verkleinert werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Solarprojekt mit 56'000 Panels in Belp BE muss verkleinert werden.
- Das Flughafenareal befindet sich zu Teilen auf geschützter Naturfläche.
- Nach intensiven Verhandlungen wurde nun ein Kompromiss geschlossen.
Auf dem Flughafenareal in Belp BE wollten die Initianten von Belpmoos Solar 56'000 Solarpanels errichten. Es wäre die grösste Freiflächen-Solaranlage der Schweiz.
Jetzt muss das Prestigeprojekt empfindlich schrumpfen. Denn auf einem Teil der geplanten Fläche liegt eine ökologisch wertvolle Trockenwiese, berichtet das «SRF».
Kompromiss nach monatelangen Gesprächen
Nach intensiven Verhandlungen am Runden Tisch wurde ein Kompromiss zwischen Projektträgern, Behörden und Umweltverbänden erzielt.
Anstelle der ursprünglich geplanten 26 Hektaren werden künftig noch 16.5 Hektaren mit Panels bestückt – rund ein Drittel weniger Fläche.

Die Trockenwiese, aktuell nur regional geschützt, soll neu unter nationalen Schutz gestellt werden. Zudem wird das Schutzareal um rund einen Hektaren erweitert.
Statt wie geplant Strom für 19'000 Haushalte zu liefern, wird die Anlage neu rund 8000 Haushalte versorgen können.
BirdLife lobt, kleine Verbände ausgeschlossen
Raffael Ayé von BirdLife Schweiz nennt das Ergebnis vorbildlich: Biodiversität bleibe erhalten, während dennoch ein Solarpark realisiert werden könne.
Nicht alle teilen diese Sicht. Kleinere Organisationen wie der Verein Natur-Belpmoos wurden nicht in die Gespräche eingebunden.
Der Verein engagiert sich seit über einem Jahr für den Schutz magerer Wiesenlebensräume. Eine offizielle Stellungnahme blieb wegen Ferien aus.
Finanzierung unter Vorbehalt
Die Projektleitung muss nun eruieren, ob sich das verkleinerte Vorhaben technisch und wirtschaftlich überhaupt noch realisieren lässt.
«Ein Baustart ist sicher nicht heute oder morgen möglich», sagte BKW-Sprecher Markus Ehinger dazu gegenüber «SRF».
Bundesrat Albert Rösti gab zuletzt zu bedenken, dass auch die Gemeinde Belp noch zustimmen muss – das Verfahren bleibt offen.