Die Schweiz steht von Hilfswerken in der Kritik. Sie werfen vor, die Schweiz beschönige ihre Ausgaben auf Papier.
Der Schweiz wird vorgeworfen Dokumente zur Entwicklung aufzupeppen. (Symbolbild) - Pexels
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Das Wichtigste in Kürze

  • Verschieden Hilfsorganisation kritisierten die Schweiz.
  • Vorgeworfen wird, dass die Schweiz die Entwicklungshilfen auf Papier aufpeppt.

Die öffentliche Entwicklungshilfe (APD) der Schweiz betrug 2021 3,589 Milliarden Franken. Sie ist damit um 243 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Der Anteil der APD an der Wirtschaftsleistung (BNE) der Schweiz erhöhte sich von 0,49 Prozent auf 0,51 Prozent. Hilfswerke kritisieren, die Schweiz schöne ihre Ausgaben.

Zum ersten Mal seit 2016 habe die APD/BNE-Quote damit wieder über 0,5 Prozent gelegen. Dies teilte das Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Dienstag mit.

Würden bestimmte Kosten für die Unterstützung von Asylsuchenden nicht berücksichtigt, würde das Verhältnis APD/BNE im vergangenen Jahr 0,46 Prozent betragen. Das EDA verrechnet nach eigenen Angaben für Asylkosten einen Betrag von 337 Millionen Franken.

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Ein Schild, auf dem das Eidgenössiche Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) angeschrieben ist. - Keystone

Nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan im August 2021 beteiligte sich die Schweiz an den Hilfsmassnahmen der internationalen Gemeinschaft. Das Parlament habe zwei Nachtragskredite gesprochen: den ersten für die internationale Zusammenarbeit der Schweiz zur Abfederung der Gesundheitskrise (226 Millionen Franken), den zweiten für die humanitäre Unterstützung der afghanischen Bevölkerung (23 Millionen Franken).

Darüber hinaus hat die Schweiz gemäss Mitteilung überschüssige Covid-19-Impfstoffe sowie medizinische Hilfsgüter an Entwicklungsländer gespendet. Diese Spenden könnten mit 45 Millionen Franken der APD angerechnet werden, schreibt das EDA.

Auch Alliance Sud übt Kritik

Alliance Sud, ein Zusammenschluss der Hilfswerke, übte am Dienstag Kritik. Die Schweiz peppe «ihre Entwicklungsausgaben auf dem Papier auf». Sie rechne überschüssige Impfdosen und Ausgaben für Asylsuchende den Entwicklungsausgaben zu.

So schaffe es die Schweiz zwar, ihre Quote im Vergleich zum letzten Jahr etwas aufzumöbeln. Sie liege aber nach wie vor weit unter dem international vereinbarten Zielwert von 0,7 Prozent.

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