Am Donnerstag soll die internationale Geberkonferenz stattfinden. Die UN bittet die internationale Gemeinschaft darum, Afghanistan nicht zu vergessen.
Afghanistan
Ein afghanisches Mädchen trägt Kanister mit Trinkwasser an einem Gemeinschaftswasserhahn, während die Welt den Weltwassertag in Kandahar, Afghanistan, am 22. März 2022 feiert. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Leben und die Lebensgrundlage von Millionen Afghanen seien ohne Hilfe bedroht.
  • Das sagte Achim Steiner, der Leiter des UN-Entwicklungsprogramms UNDP am Mittwoch.

Ein hochrangiger Vertreter der Vereinten Nationen hat die internationale Gemeinschaft dazu aufgerufen, die Lage in Afghanistan über den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine nicht zu vergessen.

Das Leben und die Lebensgrundlage von Millionen Afghanen seien ohne Hilfe bedroht, warnte Achim Steiner, der Leiter des UN-Entwicklungsprogramms UNDP am Mittwoch während eines zweitägigen Besuches in dem Land in einer Erklärung. Zugleich machte er auf die internationale Geberkonferenz für Afghanistan aufmerksam, die am Donnerstag digital stattfinden soll.

Auf der von Katar, Grossbritannien und Deutschland ausgerichteten Konferenz wollen die Vereinten Nationen um 8 Milliarden Dollar bitten. Rund 24 Millionen Menschen bräuchten humanitäre Hilfe, hiess es. Nach Daten des afghanischen Statistikamts NSIA vom Mittwoch liegt die Bevölkerung des Landes derzeit bei gut 34 Millionen Menschen.

Afghanische Wirtschaft befindet sich in freiem Fall

Als Folge des Zusammenbruchs der international unterstützten Regierung und der Rückkehr der Taliban an die Macht im August 2021 im Zuge des internationalen Truppenabzugs verloren Zehntausende Afghanen ihre Haupteinkommensquellen. Entwicklungshilfe wurde gestrichen. Die Reserven der afghanischen Zentralbank von umgerechnet mehr als 8,2 Milliarden Euro sind eingefroren. Die Wirtschaft befindet sich trotz UN-Hilfen in freiem Fall. Bisher hat noch kein Land der Welt die Taliban-Regierung anerkannt.

«Während die Aufmerksamkeit der Welt auf die Ukraine und die Auswirkungen dieses Krieges gerichtet ist, müssen wir uns auch mit dem afghanischen Volk solidarisieren», forderte Steiner laut der Erklärung.

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