An seiner letzten Bilanzmedienkonferenz spricht der Chef der SBB, Andreas Meyer, über das Jahresergebnis 2019, Verspätungen und seine persönliche Zukunft.
SBB-Zahlen: SBB-CEO Andreas Meyer im Interview - Nau.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Andreas Meyer tritt Ende Monat von seinem Amt als CEO der SBB zurück.
  • Während 13 Jahren war er Chef der Schweizerischen Bundesbahnen.
  • Die Ergebnisse an seiner letzten Bilanzmedienkonferenz sind nicht nur positiv.
  • So sind 2019 unter anderem die Pünktlichkeit sowie das Konzernergebnis gesunken.

Die SBB beförderten vergangenes Jahr täglich 1,3 Millionen Reisende, was so viele wie noch nie sind. Doch die steigende Nachfrage hat auch ihre Schattenseite.

Wie SBB-CEO Andreas Meyer an der jährlichen Bilanzmedienkonferenz sagt, sei das Jahr 2019 betrieblich anspruchsvoll gewesen. Grund dafür seien nebst der grossen Nachfrage ein angespannter Fahrplan, viele Baustellen, fehlende Züge sowie Fehler bei der Lokpersonalplanung.

Tieferes Jahresergebnis «nicht so schlimm»

Die Anzahl Generalabonnemente (+2 Prozent) und Halbtaxabonnemente (+5 Prozent) sind 2019 beide angestiegen. Damit haben die SBB mehr Stammkunden als je zuvor. Über 3,2 Millionen Reisende haben ein Halbtax- oder ein Generalabonnement - das sind rund 40 Prozent der Schweizer Bevölkerung.

Trotzdem fiel das Konzernergebnis mit 463 Millionen Franken deutlich tiefer aus als im Vorjahr (-18,5 Prozent). Für den Chef der SBB hat dies zwei wesentliche Gründe. Einerseits habe man den Kunden Beiträge in Höhe von 40 Millionen Franken zurückerstattet. «Die Betriebsqualität war nicht überall so gut, wie wir das von uns erwarten», erklärt Meyer.

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Andreas Meyer spricht an seiner letzten Bilanzmedienkonferenz. Ende März tritt er als CEO der SBB zurück. - Keystone

Andererseits gingen rund 25 Millionen Franken als Anerkennung an die eigenen Mitarbeiter. Das begründet Meyer wie folgt: «Unsere Mitarbeiter haben unter besonderen Umständen Aussergewöhnliches geleistet, was eine Belohnung verdiente.»

So oder so sei das Ziel der SBB nicht ein möglichst hohes Ergebnis zu erzielen. Es ginge vielmehr darum, die Verschuldung zu stabilisieren und der Bevölkerung einen Beitrag an die Lebensqualität zurückzugeben.

Rücktritt Ende Monat

Nebst der Präsentation der Jahresergebnisse stand Andreas Meyer selber im Vordergrund der Pressekonferenz. Der 58-Jährige tritt Ende März bekanntlich bei den SBB zurück, wo er während 13 Jahren als CEO fungierte. Es sei eine enorm lehrreiche und spannende Zeit gewesen, sagt Meyer in seiner Abschlussrede.

Wie es für den Basler nun weiter geht, ist noch nicht klar. Doch eines kann Meyer bereits ausschliessen: «Ich werde sicher nicht daheim rumsitzen und nichts machen. Dafür bin ich einfach nicht der Typ», sagt er. Nach einer Pause werde er sich neu orientieren und dann Schritt für Schritt weiterschauen.

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