Die SBB hat seit dem Fahrplanwechsel im Dezember eine neue, digitale Stimme für Zugdurchsagen eingeführt. Doch diese Änderung stösst auf wenig Begeisterung.
sbb
Die SBB hat für die Durchsagen im Zug eine neue, künstliche Stimme. Manche Pendlerinnen und Pendler beschweren sich Online darüber. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine neue Stimme macht die Durchsagen in den Zügen der SBB, BLS und anderer Unternehmen.
  • Weil sie digital erstellt wurde, stören sich Pendler an der Ähnlichkeit zu einem Roboter.
  • Die SBB werde Korrekturen an der Aussprache vornehmen, teilt sie mit.
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«Nächster Halt: Bern», tönt es ein wenig anders durch die Züge der SBB seit dem Fahrplanwechsel im Dezember. Viele Fahrgäste sind überhaupt nicht erfreut über den akustischen Wechsel.

Einige beschreiben die neue Stimme als «extrem roboterhaft». Es wird auch kritisiert, dass Städtenamen falsch ausgesprochen werden. Und dass die Stimme mitten im Satz abbricht.

Ähnlich ertönte es schon vor dreieinhalb Jahren, als Pilotversuche der Durchsagen durchgeführt wurden.

SBB Stimme Digital
Die neue Durchsagenstimme in den Zügen der SBB und ihrer Partnerunternehmen soll Kosten und Zeit sparen.
BLS Zug
Auch in BLS-Zügen kommt die Stimme zum Zug: aber noch nicht bei SBB-Zügen und Maschinen anderer Unternehmen in der Westschweiz.
Stimme digital
Für die neue Stimme in den Zügen braucht es keinen Menschen mehr: Die Durchsagen werden digital erstellt.
Stimme Studio
Die neue ÖV-Stimme basiert auf digital produzierten Aufnahmen menschlicher Stimmen in Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch. (Symbolbild)
Zug SBB Durchsagen
Das ermöglicht es, aus einzelnen vorproduzierten Wörtern und Wortfragmenten beliebige Sätze – zum Beispiel «Nächster Halt: Zürich Flughafen» – zu generieren.

Auf der Plattform Reddit äussern sich zahlreiche Pendler unzufrieden mit der neuen Akustik: «Warum zum Teufel sollten die SBB eines ihrer besten Produkte loswerden?», fragt ein User verärgert.

SBB erklärt Technologie hinter der neuen Stimme

Auf Anfrage erklärt die SBB: Die neue ÖV-Stimme basiert auf digital produzierten Aufnahmen menschlicher Stimmen in Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch. Diese Technologie ermögliche es, aus einzelnen vorproduzierten Wörtern und Wortfragmenten beliebige Sätze zu generieren.

Die neue Lösung der SBB sei kostengünstiger – und effizienter –, bedeutet aber das Ende für Isabelle Augustin: Ihre Stimme hallte jahrelang durch die Züge der Deutschschweiz. Nur im französischsprachigen Teil der Schweiz bleibt die Stimme dieselbe. Wieso das so ist, bleibt unbeantwortet.

Stört es Sie, dass viele Dinge heutzutage Computer-generiert werden?

Bei den SBB ist man sich bewusst, dass die neue Stimme noch nicht perfekt ist: «Diesbezüglich haben wir auch schon einzelne Rückmeldungen seitens der Kundschaft erhalten», heisst es auf Anfrage. Obwohl das Unternehmen vorgängig «viel in die Qualitätskontrolle» investiert habe.

«Es gibt einzelne Fragmente, Satzteile oder Bahnhofsbezeichnungen, die nicht optimal ausgesprochen werden», heisst es. Das Unternehmen plant daher, auf Basis des Feedbacks Korrekturen vorzunehmen.

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