Güterverkehr belastet SBB-Halbjahresergebnisse
Der Güterverkehr bereitet der SBB weiterhin Sorgen. Im ersten Halbjahr 2025 wurde ein Gewinn von 48 Millionen Franken erwirtschaftet.

Das Wichtigste in Kürze
- Die rückläufigen Erträge im Güterverkehr belasten das SBB-Halbjahresergebnis.
- Das Unternehmen hat bereits im Mai den Abbau von 65 Stellen angekündigt.
Die SBB hat im ersten Halbjahr 2025 einen Gewinn von 48 Millionen Franken erwirtschaftet. Höhere Unterhaltskosten für Rollmaterial und rückläufige Güterverkehrserträge belasteten das Ergebnis, wie das Bahnunternehmen mitteilte.
Damit lag das Halbjahresergebnis der SBB knapp unter demjenigen der Vorjahresperiode: Damals erreichte es 51 Millionen Franken.
Derweil bereiten die Zahlen im Güterverkehr der SBB weiterhin Sorgen. SBB Cargo schrieb im vergangenen Jahr ein Defizit von rund 76 Millionen Franken.

Damit SBB Cargo kostendeckend wird, wird der kombinierte Verkehr und der Einzelwagenladungsverkehr neu ausgerichtet, wie die SBB bereits im Mai bekanntgab.
Diese Neuausrichtung hat zur Folge, dass 65 Stellen abgebaut werden, 40 davon im Tessin. Allen betroffenen rund 40 Mitarbeitenden werde eine GAV-konforme Lösung im Tessin angeboten, so die SBB.
1,41 Millionen Reisende pro Tag
Mehr Reisende, daraus resultierende höhere Personenverkehrserträge und ein besseres Ergebnis bei Immobilien wirkten sich im ersten Halbjahr 2025 zwar positiv aus, teilte die SBB am Mittwoch weiter mit. Die steigende Nachfrage erfordere aber auch Angebotsausbauten. Diese müssten sich an den Kundenbedürfnissen orientieren und wirtschaftlich sein, hiess es weiter.

Insgesamt beförderte die SBB 2025 bisher täglich 1,41 Millionen Reisende – 4,8 Prozent mehr als noch in der Vorjahresperiode und damit so viele wie noch nie.
47 Millionen Franken Verlust im Güterverkehr
Im Personenverkehr sank das Ergebnis beim Fernverkehr im Vergleich mit dem Vorjahr um 21 Millionen Franken. Das liegt an umsatzbedingt höheren Deckungsbeiträgen an die Infrastruktur sowie an planmässig gestiegenen Unterhaltskosten für Rollmaterial. Im Regionalverkehr nahm das Ergebnis um 33 Millionen Franken ab.
Das Immobilienergebnis stieg indes um 26 Millionen Franken gegenüber 2024 aufgrund von Neuinbetriebnahmen und gestiegenen Frequenzen an den Bahnhöfen.
Im Güterverkehr erhöhte sich der Verlust um vier Millionen auf rund 47 Millionen Franken im Vergleich zum 1. Halbjahr 2024 – bedingt durch rückläufige Mengen im Binnen- und Transitverkehr.