SBB ziehen Schraube beim Rauch-Verbot an
An fünf Bahnhöfen testen die SBB, wie die Einhaltung des Rauchverbots gefördert werden kann. So wurden die Aschenbecher bei den Eimern entfernt.

Das Wichtigste in Kürze
- Immer wieder wird trotz eines schweizweiten Verbots an Bahnhöfen geraucht.
- Die SBB testen nun, wie die Einhaltung der Regeln gefördert werden kann.
- So wurden an fünf Bahnhöfen die Aschenbecher entfernt – mit geringem Erfolg.
Bereits seit sechs Jahren ist das Rauchen an Bahnhöfen nur in speziell gekennzeichneten Bereichen erlaubt. Dass sich viele nicht daran halten, ist offensichtlich.
Erst kürzlich sagte Claudia Künzli von der Lungenliga zu Nau.ch, dass man regelmässig Zuschriften von leidenden Personen erhalte. Und auch SBB-Sprecherin Fabienne Thommen bestätigte, dass die Regeln ignoriert würden und es deshalb Reklamationen gebe.
Nun ziehen die SBB die Schrauben leicht an: An den Bahnhöfen in Solothurn, Biel BE, Burgdorf BE, La Chaux-de-Fonds NE und Zürich Hardbrücke werden Tests durchgeführt. So stehe dort grosse Schilder, die auf das Rauchverbot hinweisen, wie «CH Media» berichtet.
«Dies ist ein rauchfreier Bahnhof», steht gross. «Zur Verbesserung der Sauberkeit und aus Rücksichtnahme auf Nichtrauchende ist das Rauchen an diesem Bahnhof nicht gestattet.» Zudem wurden die Aschenbecher an den Abfalleimern entfernt oder abgedichtet. Nur in den designierten Raucherzonen befinden sich noch Aschenbecher.
Doch von viel Erfolg ist das Projekt nicht gekrönt: Wie «CH Media» berichtet, wird immer noch auf den Perrons geraucht. Die Zigaretten landen anschliessend entweder auf dem Dach des Aschenbecher-losen Kübels oder einfach auf dem Boden.
Genf verbietet Rauchen auch an einigen öffentlichen Orten im Freien
Sechs Monate lang dauere der Test, sagt SBB-Sprecherin Thommen. Man wolle die Pendler sensibilisieren, die Raucherzonen sichtbarer machen und auf das Rauchverbot hinweisen. Die Einhaltung der geltenden Regeln solle so gefördert werden.
Die fünf Bahnhöfe für den Test seien wegen der gehäuften Reklamationen zum Thema Rauchen ausgewählt worden. Laut Thommen erhalten die SBB ungefähr drei bis vier Beschwerden pro Woche.
Strikt greift der Kanton Genf gegen Raucher durch: Seit Anfang Jahr ist das Rauchen zum Teil an öffentlich zugänglichen Orten im Freien verboten. Dazu zählen unter anderem Bushaltestellen, Spielplätze und Schulen. Wer dennoch raucht, kann mit einer Busse von 1000 Franken bestraft werden.