Plastik, das weder wiederverwendet, noch rezykliert werden kann, schadet unserem Planeten am meisten.
Plastik
Ökologischer leben heisst auch, weniger Plastik zu verbrauchen. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Plastik, das weder wiederverwendet, noch rezykliert werden kann, schadet der Umwelt.
  • Sechs einfache Tipps helfen dabei, den Plastikverbrauch im Alltag zu reduzieren.

Beginnt das neue Jahr, knallen erst die Korken, dann die guten Vorsätze. Mehr Sport? Weniger Alkohol? Mehr Ordnung? Weniger Überstunden?

Der Berg an Massnahmen, die uns im neuen Jahr nun aber wirklich zu besseren Menschen machen sollen, wächst zu einem wahren Olymp an. Die Bereitschaft, uns neue Gewohnheiten anzueignen, will sich Greenpeace zu Nutzen machen.

Denn auf einigen Listen dürfte auch – Greta lässt grüssen – «ökologischer Leben» stehen. Wie das geht? Zum Beispiel, in dem man weniger Plastik verbraucht. Wie der Alltag mit weniger Plastik funktioniert, erklärt Philipp Rohrer, Zero Waste Campaigner bei Greenpeace.

1. Weniger Wegwerf-Plastik

Um den eigenen Plastikverbrauch zu reduzieren, muss man sich erstmal bewusst werden, wieviel Plastik wir überhaupt in unserem Alltag benutzen.

Am schädlichsten sind jene Plastikutensilien, die weder rezykliert, noch wiederverwendet werden können. Wer weniger Plastikmüll produzieren will, muss in erster Linie dort ansetzen. Es hilft also, sich erstmal einen Überblick über den eigenen Plastik-Verbrauch zu verschaffen.

2. Plastik, Dosen oder Glas?

Viele Dinge, Oliven etwa, gibt es nicht nur in der Plastikpackung, sondern auch im Glas zu kaufen. Korrekt entsorgt, kann Glas wiederverwendet werden und schadet der Umwelt dadurch weniger. Das Gleiche gilt übrigens für Dosen: auch sie können rezykliert werden.

Mehrweg Plastik
Vor allem kleine Geschäfte versuchen immer öfter, auf Plastikverpackungen zu verzichten. Denn sie sind weder mehrmals verwendbar, noch können sie rezykliert werden. - Pixabay

Immer mehr Geschäfte bieten zudem unverpacktes Gemüse und Früchte an. Auch Früchte- und Gemüsekisten aus der Region bringen Grünzeugs ohne Plastik ins Haus. Wer aufs Ganze gehen will, sucht sich einen Verpackungsfreien Shop in ihrer Nähe und geht mit den eigenen Behältern einkaufen.

3. Einkaufen mit Rucksack und Stofftaschen

Um den Verbrauch an Einweg-Plastiktüten zu verringen, haben Migros und Coop längst eine Gebühr auf die kleinen Säckli erhoben. Doch wer ohne Tüte an der Kasse steht, legt die paar Rappen dann eben doch hin.

Stofftasche weniger Plastik
Stofftaschen sind klein, handlich, haben überall Platz – und müssen nicht zwingend mit philosophischen Sprüchen bedruckt sein. - Pixabay

Eine kleine Stofftasche passt aber sogar in die Jackentasche. Somit ist sie immer dabei – und der Spontaneinkauf bringt kein schlechtes Gewissen mit sich. Zudem sind Stofftaschen einiges robuster als Plastiksäckli oder Papiertaschen.

4. To Go – immer und immer wieder

Jaja, wir wissen es: selber kochen wäre am besten. Aber manchmal geht es einfach nicht anders. Dann stehen wir mit knurrendem Magen vor der To-Go-Theke. Immer mehr Take-away-Restaurants machen allerdings bei Mehrweg-Projekten mit.

Plastik Recircle
Recircle ist eine Initiative gegen Takeaway-Abfälle. Zahlreiche Restaurants und Geschäfte machen mit. Eine vollsätndige Liste findet sich auf der Internetseite des Projekts.. - Tibits

Für ein Depot von meist zehn Franken kann ein Mehrweg-Geschirr ausgeliehen – und bei einem beliebigen Partner-Geschäft schmutzig wieder abgegeben werden. Zu den grossen Anbietern gehören etwa die Migros- und Coop-Restaurants oder Hiltl und Tibits.

Plastik Geschirr
Echtes Geschirr in kleiner Ausführung passt in fast jede Tasche. Und ersetzt Plastik-Gabeln udn Einweg-Messer. - Screenshot / Sunhanny

Wer ein bisschen Vorausdenken mag – und etwas Platz in der Tasche hat – kann zudem sein eigenes Mehrweg-Besteck mittragen. Und dazu eine eigene Wasserflasche, die man gratis an jedem Wasserhahn auffüllen kann.

6. Mikroplastik vermeiden

Kleider aus Kunstfasern verlieren bei jedem Waschen winzige Faserteile. Diese gelangen über das Abwasser irgendwann in Flüsse, Seen und das Meer – wo sie Schaden anrichten. Auf Naturprodukte wie Wolle, Baumwolle oder Leinen zu setzen, beugt dem vor.

zero Waste GEschäft
Besonders viel Plastikmüll entsteht aus Verpackungen. Dem wirken Zero-Waste Geschäfte entgegen. Hier befüllt man beim Einkaufen direkt die eigenen Behälter. - Screenshot / Zero Waste

Auch in viele Kosmetika sind mit festen, flüssigen oder wachsartigen Kunststoffen gemischt. Ein Blick auf die Liste mit Inhaltsstoffen hilft darum. Stehen dort etwa Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) oder Nylon drauf, ist die Zeit gekommen, sich ein Alternativprodukt zu suchen.

Sammeln, Trennen – umgestalten?

Plastikabfall ganz zu vermeiden, ist zwar möglich, aber sehr umständlich. Höchstwahrscheinlich fällt also doch Müll an. Nun gilt: sammeln, trennen und fachgerecht entsorgen. Denn dann kann aus alten PET-Flaschen etwas Neues entstehen.

Plastik Basteln Upcyclen
«Upcyclen» nennt man es, wenn aus Wegwerf-Plastik doch noch etwas Neues entsteht. - Screenshot / Pinterest

Letzteres kann man übrigens auch selber anpacken. «Upcyceln» heisst es, wenn aus alten Plastik-Gegenstände etwas neues gebastelt wird.

Vorsätze einhalten

Und wie bei allen Vorsätzen gilt: Sie zu fassen ist das eine, sie auch durchzuziehen nochmals etwas ganz anderes. Psychologen sind sich einig, das es hilft, sich immer wieder an die guten Vorsätze zu erinnern. Indem man sie etwa auf eine Karte schreibt und an den Kühlschrank pinnt.

Oder in dem man sich mit Gleichgesinnten zusammentut und sich gegenseitig motiviert. Erste Erfolge können dann umso besser gefeiert werden. Etwa mit einer Zero-Waste-Party in der eigenen Stube.

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