An der dreitägigen ausserordentlichen Session konnte sich das Parlament immer noch nicht in Bezug auf den Umgang mit den Geschäftsmieten einigen.
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Das Parlament konnte sich während der ausserordentlichen Session nicht einigen, wie das Problem der Mieten für geschlossene Geschäfte gelöst werden könnte. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/URS FLUEELER
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Parlament konnte immer noch keinen Konsens wegen den Geschäftsmieten finden.
  • Der Nationalrat schlug vor, dass Beizer nur 30 Prozent der Miete schulden.
  • Der Ständerat will, dass nur Mieter mit einer Maximalmiete von 8000 Franken Hilfe bekämen.

Mieter und Vermieter warten weiter auf ein klares Signal aus Bundesbern, was den Umgang mit Mieten von geschlossenen Geschäften betrifft. Das Parlament hat sich an der dreitägigen ausserordentlichen Session in dieser Frage nicht einigen können.

Die Situation ist seit Wochen verfahren. Zuerst konnte sich eine vom Bund eingesetzte Taskforce mit sämtlichen Parteien nicht einigen. Dann wollte sich der Bundesrat nicht in die Angelegenheit einmischen. Nun hat auch das Parlament keinen Konsens gefunden.

Zwar anerkannte eine Mehrheit beider Räte die schwierige Situation für geschlossene Betriebe. Viele sahen Handlungsbedarf. Die Differenzen zwischen den Räten sind aber derzeit zu gross.

Nur 30 Prozent der Miete

Der Nationalrat schlug eine Pauschallösung vor. Wonach Betreiber von Restaurants und weiteren vom Bundesrat geschlossenen Betrieben ihrem Vermieter grundsätzlich nur 30 Prozent der Miete schulden. Und zwar während der Zeit, in welcher sie aufgrund der behördlichen Massnahmen geschlossen bleiben müssen.

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Nationalräte debattieren während der ausserordentlichen Session der Eidgenössischen Räte, am Mittwoch, 6. Mai 2020 in einer Ausstellungshalle der Bernexpo in Bern. Damit das Parlament die vom Bundesrat verordneten Verhaltens- und Hygieneregeln zur Bekämpfung der Covid-19 Coronavirus Pandemie einhalten kann, findet die ausserordentliche Session in der Bernexpo und nicht im Bundeshaus statt. - keystone

Das geht dem Ständerat zu weit. Mit 23 zu 19 bei einer Enthaltung entschied er am Mittwoch: Nur Mieter werden entlasten, deren Bruttomiete maximal 8000 Franken beträgt. Für Betroffene sieht er eine Mietzinsreduktion für zwei Monate von je 5000 Franken vor.

Die Nebenkosten blieben geschuldet. Die bereits getroffenen einvernehmlichen Lösungen zwischen Mietparteien behielten ihre Gültigkeit.

Härtefallfonds für Vermieter

Die grosse Kammer wird erst in der Sommersession über ihre abgeänderte Motion befinden. Ein Antrag von Nationalrat Roger Nordmann (SP/VD), den Vorstoss noch am Mittwochnachmittag zu behandeln, scheiterte knapp. Mit 101 zu 91 Stimmen bei 2 Enthaltungen.

Einig sind sich die Räte darin, dass der Bundesrat einen Härtefallfonds für Vermieter prüfen soll. Und zwar für jene, die wegen der Mietausfälle in ihrer Existenz bedroht sind. Dieser Fonds soll mit 20 Millionen Franken geöffnet werden. Er ist Teil der Motion, welche die Nationalratskommission in den kommenden Wochen vorprüfen wird.

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