Nestlé soll überzuckerte Babynahrung in Afrika verkaufen
Der weltgrösste Nahrungsmittelhersteller Nestlé steht in der Kritik: Eine NGO wirft dem Konzern den Verkauf von überzuckertem Babybrei in Afrika vor.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Nichtregierungsorganisation wirft Nestlé den Verkauf von überzuckertem Babybrei vor.
- Die Produkte würden in Afrika verkauft werden.
- Das Unternehmen weist die Vorwürfe zurück. Man täusche keine Konsumenten.
Die Nichtregierungsorganisation (NGO) Public Eye wirft dem Nahrungsmittelriesen Nestlé erneut den Verkauf von überzuckertem Babybrei in Afrika vor.
Die neue Analyse wurde von der NGO und Partnerorganisationen durchgeführt. Sie fanden in rund 100 Cerelac-Produkten aus 20 Ländern bei mehr als 90 Prozent hohe Mengen an zugesetztem Zucker. Teilweise mit bis zu fast zwei Würfeln pro Portion.
In Europa und der Schweiz bietet Nestlé vergleichbare Produkte ohne Zuckerzusatz an, wie Public Eye am Dienstag mitteilte.
«Inakzeptable Doppelmoral»
Die Organisation kritisierte eine «inakzeptable Doppelmoral» und warnte vor Gesundheitsrisiken wie früherer Zuckergewöhnung, Fettleibigkeit und Folgeerkrankungen.
Zudem bemängelte sie fehlende Transparenz: Bei zwei Dritteln der Produkte sei der Zuckerzusatz auf der Verpackung nicht ausgewiesen.
Eine Nestlé-Sprecherin wies die Vorwürfe als «irreführend und unbegründet» zurück. Es sei wissenschaftlich nicht korrekt, ihn als dem Produkt zugesetzten Zucker zu bezeichnen.
Der enthaltene Zucker stamme aus Getreide und entspreche dem natürlich in Früchten vorkommenden Zucker. Das teilte die Sprecherin der Nachrichtenagentur AWP mit.
Nestlé verweist auf Normen der Vereinten Nationen
Man täusche Konsumentinnen und Konsumenten nicht, so Nestlé weiter. Die ausgewiesenen Zuckerwerte entsprächen den lokalen Vorgaben.
Die Grenzwerte lägen unter den Normen für die Lebensmittelsicherheit und -produktqualität der Vereinten Nationen (Codex Alimentarius).
Varianten ohne Zuckerzusatz seien bereits in 97 Prozent der Märkte erhältlich, Afrika eingeschlossen. Bis Ende 2025 sollen es 100 Prozent sein.















