Mit einem neuen Kaffeesystem will Nestlé die Schweizer überzeugen. Der Konzern verspricht unter anderem mehr Nachhaltigkeit.
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Nestlé lanciert mit «Nescafé Dolce Gusto Neo» ein neues Kaffeesystem, das auf Nachhaltigkeit ausgelegt ist. (Bilder vom Unternehmen) - keystone

Nestlé lanciert in der Schweiz ein neues Kaffeesystem. Bei «Nescafé Dolce Gusto Neo» setzt der Lebensmittelkonzern verstärkt auf Nachhaltigkeit und moderne Technologien.

Die neuen Kaffeekapseln sind laut Mitteilung vom Dienstag auf Papierbasis und mit einer Biopolymerschicht versehen. Dadurch können sie zu Hause innerhalb von einem halben Jahr kompostiert werden. Bisher waren die Kapseln von Dolce Gusto aus Kunststoff.

Das neue System belastet die Umwelt darum weniger stark: Gemäss Nestlé sind die Treibhausgasemissionen einer Tasse Espresso aus einer Neo-Maschine ein Viertel geringer. «Die Erwartungen der Konsumenten bezüglich Nachhaltigkeit steigen», sagte Christine Martel, Geschäftsführerin Kaffee bei Nestlé Schweiz, im Gespräch mit Journalisten.

Mit dem neuen Kaffeesystem setzt der Konzern auch auf Konnektivität. Kunden können via Smartphone-App verschiedene Einstellungen an der Maschine vornehmen, etwa die Tassengrösse oder die Wassertemperatur. Die Kaffeekapseln sind zudem mit einem Code versehen, der der Maschine eine Vielzahl an Parametern vorgibt. So passt die Maschine je nach Kaffee automatisch den Druck, die Temperatur, die Durchlaufzeit und die Menge an.

Die «Neo»-Kapseln sind mit den bestehenden Dolce-Gusto-Maschinen nicht kompatibel. Gemäss dem Lebensmittelkonzern bleiben die bisherigen Kaffeekapseln weiterhin im Sortiment.

In Frankreich hat der Lebensmittelkonzern das System kürzlich lanciert. In der Schweiz sind Kapseln und Maschinen ab dem 12. September im Detailhandel verfügbar. Sie kosten gemäss einer Recherche im Online-Handel etwas mehr als die bisherigen Kapseln.

Umweltfreundliche Kaffeekapseln haben derzeit Aufwind. Anfang Monat hat Nestlé-Tochter Nespresso ebenfalls eine kompostierbare Kaffeekapsel präsentiert. Die Migros hat mit «Coffee B» bereits vor einem Jahr ein vorportioniertes Kaffeesystem lanciert, bei dem kein Abfall anfällt.

Die Hersteller von Kapselkaffee sind zuletzt unter Druck geraten. So sieht ein Entwurf für ein EU-Gesetz zu Verpackungen und Verpackungsabfällen vor, dass künftig nur kompostierbare Kaffeekapseln in Umlauf gebracht werden dürfen. Dass Nestlé ausgerechnet jetzt ein umweltfreundlicheres System lanciert, ist laut Martel aber Zufall: «Wir haben mit der Entwicklung von Dolce Gusto Neo bereits vor fünf Jahren begonnen.»

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