Der Bundesrat soll die ADHS-Versorgung verbessern, fordert der Nationalrat.
Ein Kind macht seine Hausaufgaben.
ADHS ist die häufigste psychische Erkrankung im Kinder- und Jugendalter. - dpa

Der Bundesrat soll die Versorgung von ADHS-Patienten verbessern – allenfalls auch mit finanziellen Mitteln. Das fordert der Nationalrat. Er hat am Donnerstag ein entsprechendes Postulat von alt Nationalrätin Yvonne Feri (SP/AG) überwiesen.

Der Entscheid fiel mit 90 zu 90 Stimmen und Stichentscheid von Nationalratspräsident Eric Nussbaumer (SP/BL). Bekämpft wurde der Vorstoss von der SVP- und der FDP-Fraktion. SVP-Sprecher Thomas de Courten (BL) machte den Rat darauf aufmerksam, dass bereits verschiedene Berichte zum Thema ADHS existierten. Ein neuer Bericht stifte keinen Nutzen.

Die Mehrheit sah dies anders. Sie beauftragte den Bundesrat, Massnahmen zu erörtern, um die zeitnahe ambulante Versorgung der Diagnostik und Therapie von ADHS-Patientinnen zu gewährleisten.

Fokus auf Verbesserungen in Finanzierung und Wartezeiten

Insbesondere soll gemäss Postulatstext in Absprache mit den Kantonen geprüft werden, inwiefern eine Verbesserung der finanziellen Rahmenbedingungen die momentan unzumutbaren Wartezeiten verkürzen und den Fachkräftemangel entschärfen kann. Dies, damit ADHS-Patientinnen adäquat versorgt werden können.

«Gerade Kinder und Jugendliche mit einer ADHS müssen mehrere Monate auf eine fachgerechte Abklärung und Therapie warten», macht die Postulantin geltend. Eine frühzeitige Diagnose mit anschliessender Therapie sei für den weiteren ADHS-Verlauf von grosser Bedeutung und könne weiteren Störungen präventiv entgegenwirken.

Bundesrat bereit, Situation zu analysieren

Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider zeigte sich im Namen des Bundesrats bereit, in einem Bericht die Situation zu analysieren, und basierend darauf, mögliche Massnahmen vorzuschlagen. Grundsätzlich seien aber die Kantone für die Gesundheitsversorgung zuständig.

Vor einem Jahr hatte sich die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrats (WBK-N) an den Bundesrat gewandt und in einem Brief eine landesweite Präventionskampagne zum Thema ADHS gefordert. Der Kommission zufolge ist es vonnöten, die verschiedenen Akteure stärker für ADHS zu sensibilisieren und deren Zusammenarbeit auszubauen.

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