Nationalrat will ausserschulische Jugendarbeit fördern
Der Nationalrat hat angegeben, mehr Raum für ausserschulische Jugendarbeit zu schaffen. Dazu soll der Jugendurlaub verlängert werden.

Jugendliche sollen während zweier Wochen im Jahr einen unbezahlten Urlaub für ehrenamtliche Tätigkeiten beantragen können. Der Nationalrat hat zwei Motionen angenommen, die verlangen, den gesetzlich vorgeschriebenen Jugendurlaub zu verdoppeln. Für die Verlängerung des Jugendurlaubs von einer auf zwei Wochen machen sich die Nationalrätinnen Maja Riniker (FDP/AG) und Ursula Schneider Schüttel (SP/FR) stark, und Dutzende Ratsmitglieder unterstützen ihr Anliegen.
Der Nationalrat hiess die Motionen am Freitag stillschweigend gut. Sie gehen an den Ständerat.
Ehrenamtliche Arbeiten oftmals in den Ferien
Riniker und Schneider Schüttel argumentieren, dass ehrenamtliches Engagement von Jugendlichen die Grundlage zahlreicher Jugendorganisationen in der Schweiz in Sport und Kultur bilde. Weil die Anforderungen an Jugendliche in den vergangenen Jahren stark zugenommen hätten, würden ehrenamtliche Arbeiten oftmals in deren Ferien geleistet.
Zudem werde es zunehmend schwieriger, leitende, betreuende und beratende Personen zu finden, die sich unentgeltlich im Rahmen ausserschulischer Jugendarbeit in einer kulturellen oder sozialen Organisation engagierten, schreiben die Motionärinnen.
Bundesrat stimmt zu
Der Bundesrat ist mit dem Anliegen einverstanden. Weitere Angaben dazu machte er in der befürwortenden Stellungnahme zu den Motionen nicht.
Seit 1991 haben alle Arbeitnehmenden und Lernenden in der Schweiz bis zum 30. Lebensjahr ein Anrecht auf jährlich maximal fünf Tage unbezahlten Urlaub, den sogenannten Jugend- oder Bildungsurlaub für freiwillige Jugendarbeit.