Ein 40-jähriger Schweizer muss sich vor dem Kriminalgericht Luzern verantworten. Er soll mit 2018 Bombenexplosionen in der Mall of Switzerland gedroht haben.
Luzerner Krimialgericht
Das Kriminalgericht des Kantons Luzern am Alpenquai in der Stadt Luzern am Donnerstag, 2. Juli 2020. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Gemäss Staatsanwaltschaft hat der 40-Jährige 2018 mit Bombenexplosionen gedroht.
  • Sie beantragt dem Kriminalgericht eine Freiheitsstrafe von sechs Jahren.

Vor dem Kriminalgericht Luzern muss sich am heutigen Freitag ein mutmasslicher Bombendroher und Erpresser verantworten. Der 40-jährige Schweizer hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft 2018 mit Bombenexplosionen im Einkaufszentrum Mall of Switzerland sowie in einem Spital gedroht.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Beschuldigten Schreckung der Bevölkerung, arglistige Vermögensschädigung, versuchte Erpressung und versuchten falschen Alarm vor. Sie beantragt dem Kriminalgericht eine Freiheitsstrafe von sechs Jahren.

Der Beschuldigte hatte gemäss Anklageschrift am 14. März 2018 gegen Mittag von einer Telefonkabine in Root LU die Mall of Switzerland im benachbarten Ebikon LU angerufen. Er erklärte, dass um 12.30 Uhr eine im Gebäude deponierte Bombe explodieren werde. Er hatte die Drohung zuvor auf sein Smartphone aufgenommen und seine Stimme mit Hilfe einer App verändert.

Mall of Switzerland musste evakuiert werden

Das erst vier Monate zuvor eröffnete Einkaufszentrum wurde wegen der Drohung geräumt und blieb den ganzen Tag geschlossen. Eine Bombe wurde nicht gefunden.

Einkaufszentrum
Die Gänge der Shopping Mall of Switzerland in Ebikon am Mittwoch 12. September 2018. - Keystone

Nur zwei Tage später schlug der Droher gemäss Anklageschrift erneut zu. Er hinterliess auf dem Polizeiposten in Malters LU ein Schreiben, in dem er den Vorfall in der Mall of Switzerland als Probelauf bezeichnete. Er drohte nun mit der Explosion einer Bombe in einem Spital. Dieses Mal verband er die Drohung mit einer Geldforderung, und zwar in der Höhe von 150'000 Franken.

Die Polizei nahm diese Drohung ernst, stellte das Geld bereit und deponierte es wie gefordert in einer Zugstoilette. Das Geld wurde jedoch von einer nicht beteiligten Person gefunden, auch befand sich der Droher gar nicht in dem Zug.

Nachdem die Geldübergabe gescheitert war, erhöhte der Beschuldigte seine Forderung auf 200'000 Franken. Bei der Geldübergabe in Sempach LU wurde er von der Polizei ausgetrickst - sie stopfte statt Geld eine Jacke in den in einem Fotoautomaten deponierten Rucksack. Minuten später wurde der Beschuldigte festgenommen.

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