Die Menschenrechtslage in Venezuela ist beängstigend. Die UNO zählt nicht nur Razzien, sondern auch die Armut zu den Menschenrechtsverletzungen.
Schaffen für einen Hungerslohn: Arbeiter in Venezuela.
Schaffen für einen Hungerslohn: Arbeiter in Venezuela. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach der UNO werden in Venezuela systematisch Menschenrechte verletzt.
  • Gewalt, Armut und Hunger gehören zum Alltag vieler Venezolaner.

Die Vereinten Nationen haben der venezolanischen Regierung schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. So hätten die Sicherheitskräfte zwischen 2015 und 2017 mindestens 505 Menschen ohne rechtliche Grundlage getötet, hiess es in einem am Freitag veröffentlichten Bericht des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte. Laut Zeugenberichten brachten die Einsatzkräfte ihre Opfer bei Razzien in Armenvierteln um und manipulierten danach die Tatorte. Die Fälle würden fast nie aufgeklärt.

Armut, Korruption, Gewalt

Auch die humanitäre Krise in dem einst reichen Land verletzt nach Einschätzung der UN die Menschenrechte. Nach Schätzungen leben bereits 87 Prozent der Venezolaner in Armut, Hunderttausende flohen ins Ausland. Wegen jahrelanger Misswirtschaft, Korruption und einer hohen Schuldenlast verfügt das ölreichste Land der Welt kaum noch über Devisen, um Lebensmitteln, Medikamente oder Dinge des täglichen Bedarfs zu importieren.

«Die Menschenrechtslage in Venezuela ist katastrophal», sagte UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad al-Hussein. «Wenn eine Schachtel Tabletten geben Bluthochdruck mehr als einen Mindestlohn kostet und Milchpulver für Babys mehr als zwei Monatsgehälter, aber Proteste gegen diese untragbare Situation dich ins Gefängnis bringen, ist das eine extreme Ungerechtigkeit.»

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