Venezolanische Sicherheitskräfte sollen systematisch Gewalt an Oppositionellen ausführen. Dies behauptet die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW).
Die Opposition wirft Präsident Maduro vor, Venezuela in eine Diktatur zu verwandeln.
Die Opposition wirft Präsident Maduro vor, Venezuela in eine Diktatur zu verwandeln. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Human Rights Watch kritisiert Venezuela wegen systematischer Gewalt an Oppositionellen.
  • In Venezuela seien zwischen April und September dieses Jahres 314 Menschen von systematischer Gewalt betroffen gewesen.
  • In 88 Fällen sollen Sicherheitskräfte der Regierung auf inhaftierte Oppositionelle eingeschlagen oder gefoltert haben.

Die Menschenrechtsorganisation HRW hat der Regierung Venezuelas Folter von Oppositionellen vorgeworfen. Während der jüngsten Protestwelle in Venezuela seien zwischen April und September dieses Jahres 314 Menschen von systematischer Gewalt betroffen gewesen, teilte die Organisation in einem am Dienstag in Washington veröffentlichten Bericht mit.

HRW hat den Angaben zufolge gemeinsam mit der venezolanischen Organisation «Foro Penal» 88 Fälle ermittelt, bei denen Sicherheitskräfte der Regierung auf inhaftierte Oppositionelle einschlugen oder sie folterten. «Es handelt sich hierbei nicht um seltene Ausnahmen einzelner Wärter, sondern um systematische Praktiken der venezolanischen Sicherheitskräfte», teilte der lateinamerikanische Direktor von Human Rights Watch, José Manuel Vivanco, mit.

Der Bericht basiert auf Interviews mit Opfern und Anwälten, ärztlichen Gutachten, Gerichtsurteilen, sowie Video- und Fotomaterial. Venezuela steckt in einer schweren politischen Krise. Die Opposition, zahlreiche Staaten und internationale Organisationen werfen Präsident Nicolás Maduro vor, das südamerikanische Land in eine Diktatur zu verwandeln. Das von der Opposition dominierte Parlament wurde zuletzt von einer regierungstreuen verfassungsgebenden Versammlung entmachtet.

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