Die Post sucht in Italien nach Pöstlern fürs Oberwallis
Weil es im Oberwallis schwierig ist, Briefträger zu finden, inseriert die Post auch in Norditalien. Das sorgt bei der Gewerkschaft Syndicom für Kritik.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Post findet im Oberwallis nicht genügend Personal.
- Deshalb inseriert sie auch in Zeitungen in Italien.
- Das stört die Gewerkschaft. Sie findet, die Post sollte vorderhand die Löhne erhöhen.
In der Walliser Gemeinde Baltschieder bei Visp sucht die Schweizerische Post einen Vertriebsmitarbeiter im Teilzeitpensum.
Er soll Päckli und Briefe zustellen sowie bei der Vorbereitung und Nachbereitung mithelfen. Doch die Suche nach einer geeigneten Person aus der Region gestaltet sich offenbar schwierig.
Denn wie der «Walliser Bote» schreibt, inseriert die Post für die Stelle in einer norditalienischen Zeitung auf Italienisch.
Post-Unternehmenssprecher Patrick Stöpper erklärt gegenüber dem «Walliser Bote»: Es gebe Regionen «wie das Oberwallis, wo Vollbeschäftigung und starker Wettbewerb die Suche erschweren.»
Trotz intensiver Bemühungen erhalte die Post dort kaum Bewerbungen. Das Leistungsangebot müsse aber sichergestellt werden – deshalb die punktuelle Rekrutierung im grenznahen Ausland.
Die Post bietet zu wenig, findet Gewerkschaft
Der Gewerkschaft Syndicom gefällt dieses Vorgehen nicht. Sprecher Matthias Loosli sagt: «Aus unserer Sicht ist das ein klares Zeichen, dass das Angebot und damit die Arbeitsbedingungen der Schweizerischen Post zu wenig attraktiv sind.»
Die Löhne seien zu tief und es brauche höhere Pensen.
Loosli kritisiert, die Post setze auf «günstige, flexible Arbeitskräfte» im grenznahen Ausland, statt ihr Angebot zu verbessern.
Man setze alles daran, Fachkräfte in der Schweiz zu gewinnen und zu halten, beteuert der Post-Sprecher.
Stöpper erklärt, dass die Post in Brig, Visp und Baltschieder heute neun italienische Grenzgängerinnen und Grenzgänger beschäftige. Denn schon vor zwei Jahren sei in Italien ein erstes Inserat geschaltet worden.
Man habe gute Erfahrungen mit diesen Personen gemacht. Zudem seien die meisten bereits vorher in der Schweiz in anderen Branchen beschäftigt gewesen.
















