Können Spenden den Hunger beenden?
Im Kampf gegen den weltweiten Hunger sind die Organisationen auf Spenden angewiesen.

Das Wichtigste in Kürze
- Weltweit leiden rund 800 Millionen Menschen an Hunger.
- 2 Milliarden leiden an Mangelernährung.
- Bis 2030 sollen diese Zahlen auf null reduziert werden.
- Die humanitäre Hilfe lebt von Spenden.
Weltweit leiden über 800 Millionen Menschen an Hunger. Und neun Millionen Menschen verhungern pro Jahr – das sind etwa so viele, wie die Schweiz Einwohner hat. Eine weitere Milliarde leidet wegen einseitiger Ernährung an «verborgenem Hunger», das heisst ihnen fehlen wichtige Nährstoffe. Mangelernährung führt zu Krankheiten wie Skorbut, schwerem Muskelschwund und lässt Kinder erblinden.
Woher kommt dieser Hunger?
Die am ärgsten vom Hunger bedrohten Menschen sind Kleinbauern in Entwicklungsländern. Da sie mehrheitlich Selbstversorger sind, wird es kritisch, wenn die Ernte wenig Ertrag bringt. Denn wer kein oder wenig Geld hat, kann kein Essen kaufen.
Schweizer Haushalte geben rund 7 % ihres Einkommens für Essen aus, in Entwicklungsländern sind es bis zu 70 %. Das hat mit überhöhten Preisen zu tun, die durch Nahrungsmittelspekulation entstehen. Dieses Geld fehlt dann in den Familien für Dinge wie Schulbücher, was Kinderarbeit und Armut begünstigt.

Das Anwachsen der Weltbevölkerung gilt mit als ein Grund für das Hungerproblem. Denn wenn es mehr Menschen als Arbeitsplätze gibt, nimmt das Armutsrisiko zu. Da in Entwicklungsländer die sozialen Sicherungssysteme nicht so ausgebaut sind wie bei uns, steigt mit dem Armutsrisiko das Hungerrisiko.
Den Hunger bekämpfen
Die UNO plant, bis 2030 Hunger und Mangelernährung rund um den Globus zu beseitigen. Dazu gibt es verschiedene Ansätze: Die weltweite Nahrungsproduktion würde im Moment für 10 Milliarden Menschen reichen, aber rund ein Drittel davon endet als Abfall. Deswegen können Massnahmen gegen Foodwaste ein effizientes Mittel gegen Hunger sein.
Aber das reicht nicht. Die Bevölkerung wächst weiter und die UNO nimmt an, dass die Lebensmittelproduktion bis ins Jahr 2050 verdoppelt werden muss. Anbaufläche ist aber knapp, deswegen setzt man auf Effizienzsteigerung.

Und das passiert in Entwicklungsländern genauso wie in entwickelten Staaten. In Deutschland wurde unter anderem dank modernen Maschinen und Ställen in den letzten 20 Jahren die Produktivität der Landwirtschaft verdoppelt. Und ein Projekt des UNO-Welternährungsprogramms zeigt, dass ugandische Bauern dank besserer Lagerung 98 % ihrer Ernteverluste vermeiden konnten.
Warum spenden?
Es ist verständlich, dass man Spenden gegenüber auch skeptisch sein kann. Während die einen Geld spenden, spekulieren die anderen mit Lebensmitteln oder überziehen ganze Landstriche mit Krieg. Eine dauerhafte Verbesserung der Situation kann es nur geben, wenn die internationalen Organisationen effizient zusammenarbeiten, auch in der Friedenssicherung.
Neben Soforthilfe für Notleidende braucht es deswegen langfristige Lösungen. Eine vorausschauende, nachhaltige Planung ist nötig, um Hunger effizient aus der Welt zu schaffen. Beratung zur Familienplanung und Wissensaustausch mit den einheimischen Bauern sind Arten, wie Hilfsorganisationen zu einer Reduktion des weltweiten Hungers beitragen.

Diese leben von Spenden, sogar das Welternährungsprogramm der UNO. Die Kombination aus Soforthilfe und langfristigen Projekten ist ein sinnvoller Weg, den Hunger effizient zu bekämpfen. Sie garantiert, dass unsere Spenden nicht bloss kurzfristig Linderung bringen, sondern langfristig mithelfen, die Welt zu verbessern.