Blatten VS mit Kleider-Spenden überhäuft: «Es reicht»
Nach dem Bergsturz in Blatten werden massenhaft Kleider, Spielsachen und Hausrat gespendet – doch derzeit wird vor allem Geld benötigt.

Das Wichtigste in Kürze
- Für Blatten VS werden massenhaft Kleider, Spielsachen und Hausrat gespendet.
- Die Lager im Oberwallis sind schon voll – laut den Behörden wird nichts mehr benötigt.
- Gebeten wird nun um Geldspenden, um laufende Einsätze und den Wiederaufbau zu finanzieren.
Die Bilder aus dem verschütteten Blatten im Lötschental lassen niemanden kalt. Zertrümmerte Häuser, Schlamm und Geröll. Aus einem Ort der Ruhe wurde über Nacht ein Ort der Verwüstung.
Das Schicksal des kleinen Bergdorfs rührt Menschen in der ganzen Schweiz. Zahlreiche Spendenaktionen wurden lanciert und laufen derzeit auf Hochtouren. Insgesamt wurden bereits Hilfsgelder im oberen einstelligen Millionenbereich zugesichert.
Aber nicht nur viel Geld kam zusammen, sondern überall werden auch Kleider, Spielsachen und Hausrat gesammelt. Seit dem Bergsturz sind zahlreiche private Hilfsaktionen angelaufen.
«Vorerst brauchen wir nichts mehr davon»
Doch nun schlagen die Verantwortlichen Alarm. Nicht etwa wegen fehlender Hilfe, sondern weil so viel gespendet wurde, dass das System an seine Grenzen kommt.
Im Wallis sind laut «Pomona.ch» mehrere Lager und Geschäfte bereits bis zum Anschlag gefüllt. Ob all diese Sachspenden tatsächlich gebraucht werden, ist jedoch ungewiss.
Christian Rieder, Talratspräsident des Lötschentals, sagt: «Wir sind regelrecht überhäuft worden mit Hausrat und Kleidern.» Er betont die «riesengrosse Solidarität aus der ganzen Schweiz», führt jedoch aus, dass es derzeit reiche. «Vorerst brauchen wir nichts mehr davon.»
Jetzt ist in Blatten vor allem eines gefragt: viel Geld
«Um das Chaos zu ordnen, haben die Behörden Unterstützung bei der Armee beantragt: für Lagerung, Transport und Verwaltung der Hilfsgüter. Denn klar ist: Was jetzt nicht gebraucht wird, soll der Bevölkerung von Blatten später helfen, wenn der Wiederaufbau beginnt.
Rieder sagt weiter, dass jetzt vor allem eines zähle: finanzielle Unterstützung. Der laufende Einsatz sowie die anstehenden Arbeiten würden enorme Kosten verursachen. Die Gemeinde Blatten bittet deshalb um Spenden auf das offizielle Konto.

Gemeindepräsident Matthias Bellwald zeigt sich gegenüber «pomona.ch» tief berührt vom grossen Rückhalt. Er sei überwältigt von den Spenden. Doch er bitte um Verständnis, dass ein genauer Überblick über die betätigen Spenden noch fehle.