«König der Schweiz»: SP-Politiker will ihn stoppen
Jonas Lauwiner hat sich mit dem Erwerb seiner Grundstücke so einige Feinde gemacht. Nun bekommt er Gegenwind aus der Luzerner Politik.

Das Wichtigste in Kürze
- Jonas Lauwiner eignet sich immer wieder verlassene Grundstücke und Privatstrassen an.
- Der «König der Schweiz» besitzt bereits 149 Grundstücke und mehr als 80 Privatstrassen.
- Nun will ihn der Luzerner Politiker Josef Schuler (Kantonsrat SP) stoppen.
Der 30-jährige Burgdorfer Stadtparlamentarier Jonas Lauwiner hat sich über die Jahre hinweg immer wieder herrenlose Grundstücke angeeignet. Wie er zu diesen kommt? Sie stehen im Grundbuch.
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Es sind Grundstücke, die sonst niemand wollte. Mittlerweile ist er im Besitz von 149 Grundstücken in neun Kantonen und mehr als 80 Privatstrassen. «Ich habe mir einfach alles, was ich gefunden habe, was herrenlos ist, angeeignet», sagt Lauwiner.
Doch: «Es gibt Leute, die wollen mich unbedingt loswerden. Sie wollen die Macht haben über ihr Quartier. Dann werde ich ausbezahlt.» Das sagte Lauwiner im April im Interview mit Nau.ch.
Ein schneller Geldsegen für den selbsternannten König. «Je nach Grösse der Strasse zwischen 20’000 und 150'000 Franken», sagte Lauwiner zu Nau.ch.
Der selbsternannte «König der Schweiz» hat sich mit seinen Käufen jedoch nicht nur Freunde gemacht: Die Aneignung einer Privatstrasse in einem Luzerner Villenviertel sorgte bei den Anwohnenden nicht gerade für Begeisterung.
Aber noch viel weniger gefiel es dem Luzerner SP-Abgeordneten Josef Schuler. Er will dem «König der Schweiz» nun das Handwerk legen, wie SRF berichtet.
Für die Allgemeinheit
Nach Lauwiners Erwerb verfolgt der SP-Politiker nun ein klares Ziel: Verlassene Grundstücke sollen nach Schulers Vorstellung künftig der Allgemeinheit zufallen. Und somit nicht länger von Privatpersonen vereinnahmt werden können.
Der «König der Schweiz» stiess bereits 2020 auf Widerstand. In der Walliser Gemeinde Hérémence wollte er sich gleich mehrere verlassene Grundstücke unter den Nagel reissen. Doch die Gemeinde spielte nicht mit und übernahm im Juni 2021 selbst alle 800 verlassenen Grundstücke.
Schulers Vorhaben dürfte dem «König der Schweiz» wohl ziemlich egal sein. Denn er habe sich bereits alle Grundstücke, die ihn interessierten, gesichert.