Kenntnisse über Jodtabletten laut Studie mangelhaft
Die Schweizer Bevölkerung weiss einer neuen Studie zufolge nur mangelhaft über Jodtabletten Bescheid. Nun soll der Bund handeln.

Das Wichtigste in Kürze
- Schweizerinnen und Schweizer wissen zu wenig über Jodtabletten.
- Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Umfrage der Schweizerischen Energiestiftung.
- Sie fordert den Bund nun auf, die Bevölkerung vertiefter zu informieren.
Das Wissen über die Jodtabletten ist in der Schweiz mangelhaft. Zu diesem Schluss ist die atomkritische Schweizerische Energiestiftung nach der Auswertung einer neuen Umfrage gekommen. Demnach wusste beinahe ein Viertel der Befragten nicht, wo sich ihre Jodtabletten befinden.
Fast drei Viertel der Befragten kreuzten zudem bei der Frage, ob Kleinkinder und Kinder im Ernstfall Jodtabletten einnehmen sollten, die falsche Antwort an. Wie die Schweizerische Energiestiftung SES in einer Mitteilung von Freitag betonte, sind Jodtabletten gerade für Kleinkinder besonders wichtig.
Bessere Aufklärung gefordert
Anders sieht die Situation bei über 45-Jährigen aus, wie aus der Umfrage weiter hervorgeht. Nur 7,5 Prozent der Befragten wussten laut der Umfrage, dass das Bundesamt für Gesundheit dieser Altersgruppe rät, vor einer Einnahme den behandelnden Arzt zu kontaktieren.

Die SES forderte am Freitag mit Verweis auf die Umfrage, dass der Bund die Bevölkerung vertieft über Jodtabletten informiert. Eine Gelegenheit dazu biete sich im Herbst 2023, wenn die neuen Tabletten an die Bevölkerung verteilt würden.
Die SES befragte für die nicht-repräsentative Umfrage 9405 Personen. In die Auswertung flossen nur die Angaben der 8155 Personen ein, die in einem Verteilgebiet der Jodtabletten wohnen, also weniger als 50 Kilometer von einem Atomkraftwerk entfernt.