Rund ein Drittel der Fachpersonen der Sozialen Arbeit sind einem Burnout nahe. In der Romandie ist es fast die Hälfte. Daran trägt auch die Pandemie Schuld.
An der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW wurde eine Studie über die Auswirkung von Corona auf die Soziale Arbeit durchgeführt. Die Auswertung der knapp 4000 retournierten Fragebögen ergab, dass jede/r Dritte in diesem Beruf auf einen Burnout zusegelt. (Archivbild)
An der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW wurde eine Studie über die Auswirkung von Corona auf die Soziale Arbeit durchgeführt. Die Auswertung der knapp 4000 retournierten Fragebögen ergab, dass jede/r Dritte in diesem Beruf auf einen Burnout zusegelt. (Archivbild) - sda - Keystone/PATRICK STRAUB
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Drittel der Fachpersonen der sozialen Arbeit ist einem Burnout nahe.
  • Dies zeigt eine aktuelle Studie
  • Die Klienten lassen ihren Frust häufiger an ihnen aus.

Soziale Arbeit ist an sich schon ein emotional herausforderndes Berufsfeld. Seit dem Ausbruch von Covid geraten Fachpersonen in diesem Bereich aber erst recht an ihre Grenzen. Jede dritte steuert auf ein Burnout zu. Das beweist eine aktuelle empirische Studie.

«Die Ergebnisse zeigen überdies eindrücklich, dass sich die Kommunikation zwischen Fachpersonen und Adressat stark verändert hat. Diese Veränderungen werden mehrheitlich negativ erlebt», heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Weniger freundlich ausgedrückt: Die Klientel lässt ihre Frustration an den Fachpersonen aus.

In der Romandie ist es die Hälfte

Gemäss der Ende 2020 durchgeführten Umfrage führen die aktuellen Arbeitsumstände bei jeder dritten Fachperson dazu, «dass sie von einem starken Risiko betroffen ist, an einer emotionalen Erschöpfung zu erkranken. In der französischsprachigen Schweiz ist sogar jede zweite Person betroffen». Der Berufsverband Soziale Arbeit Schweiz AvenirSocial fordert von Bund und Kantone mehr Ressourcen für die Ausübung der Sozialen Arbeit.

3507 Personen beteiligten sich an der Online-Befragung des Institut für Soziale Arbeit und Gesundheit der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW. 31,3 Prozent stimmen der Aussage zu, dass sie bei ihrer Arbeit immer öfter das Gefühl hätten, emotional verbraucht zu sein. Somit ist knapp ein Drittel der Befragten vom Risiko, an einem Burnout zu erkranken, betroffen. In der Romandie klagten sogar 55,6 Prozent über emotionale Erschöpfung.

Trotz all dem gaben fast 80 Prozent der im Sozialen Bericht Arbeitenden an, gesund bis sehr gesund zu sein. Das bedeutet freilich eine Verschlechterung: 2017 bezeichneten sich fast 90 Prozent als gesund bis sehr gesund.

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