Die Hyalomma-Zecken kommen auch in der Schweiz vor und können gefährliche Erreger übertragen. Das gute Wetter begünstigt die kleinen Beisser zusätzlich.
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Die Aufnahme zeigt eine Hyalomma-Zecke. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Hyalomma-Zecke wurde bereits 1975 in der Schweiz nachgewiesen.
  • Sie sind mit bis zu zwei Zentimeter Länge wesentlich grösser als herkömmliche Zecken.

Die beiden Zeckenarten Hyalomma marginatum und Hyalomma rufipes kamen bisher in Mittel- und Nordeuropa nicht vor. Ihre Heimat sind die Trocken- und Halbtrockengebiete von Afrika, Asien und ganz Südeuropa. Von den hiesigen Zecken wie etwa dem Gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus) kann man sie leicht unterscheiden: Sie sind mit bis zu zwei Zentimeter Länge wesentlich grösser und haben auffällig gestreifte Beine.

Erwachsene Tiere saugen Blut vor allem von grossen Tieren – dazu zählt auch der Mensch. Sie können sich über Strecken von bis zu 100 Metern auf ihre Wirte zubewegen. Larven und Nymphen befallen dagegen eher kleine Säugetiere und Vögel.

Da sie bis zu vier Wochen an ihrem Wirt haften, können sie mit Zugvögeln nach Mitteleuropa gelangen. Auf diese Weise eingeschleppte Hyalomma-Zecken wurden in der Schweiz bereits 1975 nachgewiesen.

Zudem tragen die Tiere andere Krankheitserreger: Die beiden Hyalomma-Arten gelten aus Überträger jenes Virus, dass das Krim-Kongo-Fieber verursacht, das mit schweren Blutungen einhergehen kann. Zudem können die Tiere das Alkhurma-Virus tragen, welches das Arabisch Hämorrhagische Fieber auslöst.

Mehrere Hyalomma-Zecken in Deutschland entdeckt

In Niedersachsen und Hessen registrierten Wissenschaftler in diesem Jahr insgesamt sieben Exemplare der Gattung Hyalomma. Dies teilen die Mitarbeiter der Universität Hohenheim und des Instituts für Mikrobiologie der Bundeswehr in München mit. In einem Tier fanden die Forscher Rickettsia-Bakterien, die das Zecken-Fleckfieber auslösen. Es führt beim Menschen zu Hautveränderungen und Fieber.

Die an trockene Hitze gewöhnten Zecken fühlten sich bei der derzeitigen Witterung in Deutschland sehr wohl, betonen die Wissenschaftler. «Wir gehen davon aus, dass wir mit immer mehr tropischen Zeckenarten in Deutschland rechnen müssen, die sich durch gute Wetterbedingungen hier ansiedeln können», sagte die Parasitologin Ute Mackenstedt von der Universität Hohenheim in Stuttgart. Zuvor habe man erst zwei Mal einzelne Hyalomma-Zecken in Deutschland entdeckt, in den Jahren 2015 und 2017.

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