In den Kantonen Zürich und Aargau herrscht Zecken-Alarm: Nie zuvor gab es so viele Ansteckungen mit dem gefährlichen Enzephalitis-Virus.
Zecken Frühsommer-Meningoenzephalitis
Gerade wer oft im Wald unterwegs ist, sollte sich vor den Zecken schützen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In den Kantonen Zürich und Aargau ist das Zecken-Risiko besonders hoch.
  • Noch nie haben sich so viele mit Zecken-Enzephalitis (FSME) infiziert wie in diesem Jahr.
  • Die Krankheit ist gefährlich – Antibiotika hilft dagegen nicht.

Dieses Jahr sind Zecken besonders aktiv. Seit Jahresbeginn wurden in der Schweiz bereits 167 Personen mit dem gefährlichen Enzephalitis-Virus infiziert, wie das Bundesamt für Gesundheit BAG meldet. 2017 waren es gerade mal 79 Fälle im selben Zeitraum. Und auch in den Vorjahren gab es deutlich weniger Fälle.

Allein im Kanton Zürich wurden in diesem Jahr bereits 38 Fälle diagnostiziert, im Jahr 2017 waren es im selben Zeitraum gerade mal 16 Fälle, wie es bei der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich auf Anfrage von Nau heisst. Mit anderen Worten: die Fälle haben sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt.

Eine Zecke auf einer menschlichen Haut.
Eine Zecke auf einer menschlichen Haut. - Keystone

«Der ganze Kanton Zürich gilt als Hochrisikogebiet»

Dass das Zecken-Risiko heuer so gross ist, dürfte am Wetter liegen, sagt Mediensprechen Daniel Winter. Die kleinen Blutsauger sind überall: «Der ganze Kanton gilt als Hochrisikogebiet für FSME», so Winter.

Neben Zürich gehört auch der Aargau zu den Spitzenreitern, wie Kantonsarzt Martin Roth gegenüber dem «SRF» bestätigt. «Wir hatten im ersten Halbjahr 2017 total sechs Fälle, dieses Jahr waren es 27», zieht er Bilanz. Die Vorfälle haben sich also verfünffacht.

Zecken-Enzephalitis gehört in der Schweiz seit 1988 zu den meldepflichtigen Infektionskrankheiten. Die Krankheit verläuft in zwei Phasen. Zunächst treten grippeartige Symptome auf, in der zweiten Phase kann es zu einer Hirnhautentzündung kommen. Behandeln lässt sich die Krankheit nicht – Antibiotika wirken nicht. In rund einem Prozent der Fälle führt die Krankheit zum Tod. Das BAG ruft derzeit die Bevölkerung dazu auf, sich impfen zu lassen.

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