Heizöl könnte bei Blatten VS ins Grundwasser gelangen
Nach dem Bergsturz liegt ein grosser Teil von Blatten VS immer noch unter Wasser. Die Behörden befürchten, dass Schadstoffe ins Grundwasser gelangen könnten.

Das Wichtigste in Kürze
- In den unter Wasser stehenden Häusern hat es Tanks, aus denen Heizöl austreten könnte.
- Die Behörden haben Ölsperren errichtet, die auch kontaminierte Materialien zurückhalten.
- Es werden Proben entnommen, weil auch weitere Schadstoffe ins Wasser gelangen könnten.
Vor zwei Wochen hat ein Bergsturz im Lötschental das Walliser Dorf Blatten zerstört. Seither hat sich dort ein See gebildet. Noch immer stehen viele Häuser und Autos unter Wasser.
Jetzt besteht die Gefahr, dass Heizöl aus möglicherweise beschädigten Tanks austritt und so ins Grundwasser gelangt. Wie der «Walliser Bote» berichtet, haben Experten am See bereits solche Kohlenwasserstoffaustritte festgestellt.
Aktuell werden Materialien von errichteten Ölsperren zurückgehalten, erklärt Christine Genolet-Leubin, Dienstchefin für Umwelt, der Zeitung. Diese seien wahrscheinlich mit Heizöl kontaminiert und müssten dann konform entsorgt werden.
Auch andere Schadstoffe könnten ausgetreten sein
Ihre Dienststelle sei noch immer daran, alle nötigen Informationen zu sammeln: «Sobald wir alle nötigen Angaben haben, werden wir eine Umweltgefährdungsabschätzung des verschütteten Teils durchführen.»
Durch entnommene Proben prüfe man, ob neben Heizöl weitere Schadstoffe eine Rolle spielen. So etwa Kühlflüssigkeiten aus den unter Wasser stehenden Autos. In den nächsten Tagen soll die Auswertung abgeschlossen werden.
Zudem würden die Behörden anhand von Messstellen im gebildeten See und in der Lonza die Lage in den kommenden Wochen überprüfen. Die ausgetretenen Schadstoffe könnten sich nämlich auch auf die Wasserqualität der Lonza auswirken.
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Diese wiederum fliesst in Gampel-Steg VS in die Rhone. Laut Genolet-Leubin sei es aber zu früh, um allfällige Auswirkungen dazu abzuschätzen. «Es wurden alle möglichen Massnahmen zur Rückhaltung und Beseitigung der Schadstoffe getroffen, und die Wasserqualität überwachen wir regelmässig.»
Trinkwasser nicht gefährdet
Sie hält aber fest: Das Trinkwasser ist nicht gefährdet. Die Gemeinden weiter unten im Tal würden vollständig über Quellen mit Trinkwasser versorgt werden.
Die Ölsperre in Blatten wurde errichtet, um Kohlenwasserstoffe sowie Material an der Seeoberfläche zurückzuhalten. Zudem hatten die Behörden eine weitere Ölsperre beim Abstrom errichtet.
Weitere Schläuche sind geplant, damit diese das Öl binden. Damit die Grundwasserqualität in der Gegend langfristig beobachtet werden kann, sollen zudem weitere Messstellen installiert werden.