Bewohner zweier Weiler von Blatten besuchen ihre Häuser
Rund ein Dutzend Bewohnerinnen und Bewohner des zweiten Weilers im Walliser Bergdorf Blatten konnten am Donnerstag ihre Häuser besuchen.

Am Donnerstag konnte rund ein Dutzend Bewohnerinnen und Bewohner zweiter Weiler des Walliser Bergdorfs Blatten ihre Häuser besuchen. Trotzdem erlaubte es die Sicherheitslage noch nicht, mit den Aufräumarbeiten anzufangen.
13 Bewohnerinnen und Bewohner der Weiler Eisten und Weissenried wurden per Helikopter zu ihren Wohnhäusern gebracht, wie der Regionale Führungsstab Lötschental auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Während rund einer Stunde konnten sie dringend benötigtes Material mitnehmen.
Auch wenn einzelne Besuche in Häusern möglich waren, blieb die Lage im Bergsturzgebiet zu heikel, um mit Aufräumarbeiten zu starten. Die Murganggefahr im Tal präsentiere sich im Vergleich zum Vortag unverändert.
Wann die Aufräumarbeiten effektiv starten können, werde laufend anhand der Sicherheitslage beurteilt, schrieb der Führungsstab. Auf dem Schuttkegel im Bereich des ehemaligen Birchgletschers habe es am Mittwoch mehrere kleine Murgänge gegeben, die nicht über das ehemalige Gletscherbett hinaus gelangten.
Kleine Felsstürze am Kleinen Nesthorn
Und auch am Kleinen Nesthorn sei es weiterhin zu kleinen Felsstürzen gekommen, hielt der Führungsstab fest. Hingegen sank der Seepegel in Blatten gegenüber dem Vortag minim. Unterhalb der Sturzmassen bis zur Einmündung in die Rhone werde die Lonza eng überwacht und Schwemmholz laufend entfernt.
Die bisher noch nicht zum Einsatz gekommene Armee stellt ihre Einsatzbereitschaft in Blatte langfristig sicher. Dazu bleibt das nötige Material vor Ort, um bei Bedarf rasch eingesetzt werden zu können. Die Truppen wiederum kehren in den Bereitstellungsraum zurück, teilte die Armee am Donnerstag mit.
Im Bereitstellungsraum halten die Armeeangehörigen einen hohen Bereitschaftsgrad aufrecht. Die Truppen bereiten sich dort auf mögliche Einsätze vor und trainieren Rettungstechniken, den Umgang mit Wasserpumpen, Baggern und weiteren Räumungsmitteln sowie mit Beleuchtungsmaterial, hiess es weiter.
Die bisher durch Armeeangehörige übernommenen Aufgaben bei der Geländebeobachtung und Verkehrsregelung werden seit Donnerstag von zivilen Organen übernommen. Auch die Luftwaffe bleibt in erhöhter Einsatzbereitschaft, um bei Bedarf Material- oder Personentransporte durchzuführen.
Spendenflut für Blatten
In den vergangenen Tagen haben diverse Kantone, Gemeinden und Private Gelder zugunsten der Bevölkerung von Blatten gesprochen. Bei der Glückskette sind bis am Donnerstagnachmittag Spendenzusagen von rund 11,7 Millionen Franken eingegangen.
Der betroffene Kanton Wallis leistet Soforthilfe an die Bewohnerinnen und Bewohner von Blatten im Umfang von 10 Millionen Franken. Die Walliser Kantonalbank spendet nach eigenen Angaben eine Million Franken für den Wiederaufbau des Dorfes.
Der Kanton Luzern stellt eine Million Franken für Sofortmassnahmen und den Wiederaufbau des Dorfes zur Verfügung. Weitere 20'000 Franken spendet die Stadt Luzern als Soforthilfe. Der Zürcher Regierungsrat hat 500'000 Franken Soforthilfe für die Bewohnerinnen und Bewohner von Blatten freigegeben. Und auch der Berner Regierungsrat spendet den gleichen Betrag.