Die Grüne Welle regt zu Diskussionen an. Wird es bald einen grünen Bundesrat geben? Und wenn ja, wen? Ein Genfer Staatsrat bringt sich bereits in Position.
Grüne Genf Antonio Hodgers
Er will: Der Genfer Staatsrat Antonio Hodgers könnte sich durchaus vorstellen, der erste Grüne Bundesrat zu werden. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach der Grünen Welle steht auch ein grüner Bundesrat zur Diskussion.
  • Nun hat der Genfer Staatsrat Antonio Hodgers sein Interesse am Posten bekundet.
  • Im Gespräch sind zudem Parteipräsidentin Regula Rytz und Ständeratskandidatin Maya Graf.

Die Grüne Welle hat die Parlamentsräume geflutet. Doch reicht der Pegel auch bis zu den Bundesratsräumen?

Und falls ja, wer würde die höchsten politischen Weihen überhaupt empfangen? Grüne-Präsidentin Regula Rytz (BE)? Nationalrätin Maya Graf (BL) oder der ehemalige Berner Regierungsrat Bernhard Pulver?

Bundesrats-Lust in Genf

Während die Genannten sich noch eher bedeckt halten, macht ein anderer seine Ambitionen deutlich. «Ich war sechs Jahre in Bern bin heute in der Exekutive, da kann sich diese Frage natürlich stellen.» Das sagt der Genfer Staatsrat Antonio Hodgers zum «RTS».

Grüne Bundesrat Hodgers
Waren Kollegen im Genfer Staatsrat: Pierre Maudet (FDP) und der mögliche Grüne Bundesratskandidat Antonio Hodgers. - Keystone

Eine Antwort auf «diese Frage» sei allerdings abhängig von den Bedingungen in Bern. Zudem müsste ein solcher Entscheid gut mit seiner Parteileitung diskutiert werden. Noch sei unklar, ob die Grünen im Falle eines Falles einen deutsch- oder französischsprachigen Bundesrat möchten.

Sieg für Grüne Frauen

«Ausserdem stellt sich die Frage der Repräsentation der Frauen», so Hodgers. «Denn der grüne Sieg war einerseits ein Sieg der Jungen, aber auch einer der Frauen.» Allerdings mache auch er Familienpolitik, betont Hodgers.

helvetia ruft Grüne Bundesrat
Helvetia ruft – Frauen unterstützen Frauen. - Helvetia ruft

Damit ein grüner – oder grünliberaler – Bundesrat überhaupt möglich ist, muss allerdings erstmal ein Platz im Bundesrat frei werden. Eine der aktuellen Bundesratsparteien müsste also einen Sitz abtreten.

Ein Bundesrat müsste gehen

Die Wahrscheinlichkeit, dass dies in den nächsten vier Jahren geschieht, ist allerdings gering. Rücktrittsforderungen oder gar Abwahl drohen nur, wenn sich ein Bundesrat einen heftigen Skandal leistet.

Bundesrat
Bundesräte Alain Berset (SP), Ueli Maurer (SVP), Simonetta Sommaruga (SP), Guy Parmelin (SVP), Ignazio Cassis (FDP), Viola Amherd (CVP) und Karin Keller-Sutter (FDP) (v.l.n.r.) posieren nach der Ersatzwahl in den Bundesrat durch die Vereinigte Bundesversammlung am 05.12.18 im Bundeshaus in Bern. - Keystone

Ansonsten ist der Rücktritt die einzige Möglichkeit dafür, dass ein Sitz frei wird. Allerdings scheint keiner der aktuellen Bundesräte kurz vor dem Rücktritt. Obwohl sich immer wieder entsprechende Gerüchte um SVP-Mann Ueli Maurer ranken.

Deshalb bleibt den Grünen als einzige Option wohl ein Angriff auf die FDP. Am ehesten wackelt in diesem Szenario der Sitz von Aussenminister Ignazio Cassis.

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