Frauen befinden sich in der Literatur auf dem Vormarsch. Dies zeigt auch ein Blick auf die Genfer Buchmesse, die von diesem Mittwoch bis Sonntag stattfindet. Sowohl bei den Autorinnen und Autoren als auch auf Seiten der Verleger steigt der Frauenanteil.
Bücher sind aufeinander gestapelt.
Bücher. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • «Die Feminisierung der literarischen Welt ist ein Trend, der auf der Genfer Buchmesse bestätigt wird.
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Es handelt sich um eine Bewegung, die bereits seit mehreren Jahren zu beobachten ist. Der Reichtum an Veröffentlichungen von Autorinnen ist bemerkenswert und das freut uns«, sagt Nine Simon, künstlerische Leiterin der Veranstaltung, gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Für die Programmgestalter der Messe ist es daher kein Zwang, die Parität zwischen den 639 Autorinnen und Autoren zu wahren, sondern «eine Selbstverständlichkeit, denn die Frauen haben es verdient», betont Simon.

Tatsächlich veröffentlichen Frauen weltweit seit 2020 mehr Bücher als ihre männlichen Kollegen. Dies ging aus einer im Februar veröffentlichten Studie der Universität Minnesota (USA) hervor.

Folglich rückt die Messe Frauen stärker in den Vordergrund. Beispielsweise wird Comic-Autorinnen, die in der Vergangenheit oft unsichtbar waren, ein grösserer Raum gegeben. So werden etwa Louison, Virginie Augustin, Clara Lodewick und Mathilde Van Gelhuwe anwesend sein, um auf der Comicbühne «die Blasen sprechen zu lassen», wie die Organisatoren ankünden.

Ein weiterer Höhepunkt der Messe sind laut Simon die französische Autorin und TV-Moderatorin Adèle Van Reeth sowie die Schriftstellerin und Pädagogin Marie Robert, welche die Philosophie aus weiblicher Sicht beleuchten werden.

Nicht nur in den Bibliotheken erobern Frauen ihren Platz neben den grossen klassischen Schriftstellern, auch in den Verlagshäusern haben sie mehr und mehr das Sagen. In den vergangenen Jahren haben viele Frauen die Leitung grosser Verlagshäuser übernommen.

Auch bei den Leserinnen und Lesern tut sich etwas. «Die Linien bewegen sich sowohl auf Seiten der Verlegerinnen und Autorinnen als auch auf Seiten der Leserschaft, die meiner Meinung nach in ihrer Literaturwahl immer weniger geschlechtsspezifisch ist», sagt die künstlerische Leiterin.

Neben den etablierten Autoren und aufstrebenden Stars der frankophonen Literatur, die auf der Bühne stehen und signieren, bietet die Messe Begegnungen zu grossen Themen wie Frauenfragen, Ökologie oder Familie sowie Höhepunkte rund um die Poesie und das frankophone Lied.

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