GDK-Präsident Engelberger: «Beunruhigung ist das Wort der Stunde»

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Bern,

Lukas Engelberger, Präsident der Konferenz der Gesundheitsdirektionen äussert sich beunruhigt zur aktuellen Corona-Situation in der Schweiz.

Lukas Engelberger gdk
Die Impfdynamik müsse aufrecht erhalten und wo nötig neu entfacht werden, fordert der oberste Gesundheitsdirektor, Lukas Engelberger. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • GDK-Präsident Engelberger zeigt sich beunruhigt über die aktuelle Crona-Lage.
  • Die Bevölkerung könne mit einer Verhaltensänderung weitere Massnahmen verhindern.

«Beunruhigung. Das ist das Wort der Stunde», sagte Lukas Engelberger, Präsident der Konferenz der Gesundheitsdirektionen. Die Bevölkerung habe es jetzt in der Hand, mit einer Verhaltensänderung weitere Massnahmen zu verhindern. Dies sagte der GDK-Chef am Dienstag im Schweizer Radio SRF zur aktuellen Corona-Situation in der Schweiz.

Relativ lange seien die Fallzahlen linear oder gar rückläufig gewesen, sagte Engelberger in der Sendung «Tagesgespräch».

Coronavirus - Schweiz
Ein neues orangefarbenes BAG-Plakat mit Verhaltensregeln im Umgang mit dem Coronavirus steht auf dem Bundesplatz. - dpa

«Es ist möglich, dass die Situation uns zu viel Vertrauen gegeben hat.» Das sei aber eine gefährliche Illusion. Es sei kühler geworden, das Leben verlagere sich wieder in die Innenräume. Die Wahrnehmung und das Verhalten müssten sich wieder ändern.

Vorsichtiges Verhalten gefragt

Jeder und jede habe den Schlüssel in der Hand dafür zu sorgen, dass die Zahlen nicht weiter steigen. Dies durch vorsichtiges Verhalten, etwa bei Familien- und Firmenanlässen, bei Apéros und im Vereinsleben. Masken tragen, Abstand halten und keine «unvorsichtigen Anlässe» durchzuführen sei wichtig. Auch für das Sicherstellen des Contact Tracings, das derzeit in einigen Kantonen an die Kapazitätsgrenzen stösst.

Auch Veranstalter von Grossanlässen müssten extrem aufpassen, «es verträgt nichts mehr», so Engelberger. Seit Anfang Oktober sind Grossveranstaltungen wie Fussball- oder Eishockeyspiele wieder erlaubt. Treiber der neuen Ansteckungen sind sie nach Engelbergers Informationen jedoch nicht.

fussball corona
Fans in einer Warteschlange vor dem Fussball Super League Spiel zwischen dem FC St. Gallen und Servette FC, am Sonntag, 4. Oktober 2020, im Kybunpark in St. Gallen. - keystone

Solange bei Veranstaltungen, Privatanlässen oder in Clubs Disziplin herrsche, seien Massnahmen wie Schliessungen oder das Verbieten von Veranstaltungen nicht nötig. Sollte es aber anderweitige Hinweise geben, müsse «zurückbuchstabiert» werden und etwa die Anzahl Personen in einem Stadion wieder reduziert werden.

Die Kantone seien jetzt aufgerufen zu prüfen, ob sie bei den Massnahmen nachschärfen müssten. Er geht davon aus, dass in mehreren Kantonen weitere Massnahmen kommen werden. Am Schluss komme es aber darauf an, was die Menschen umsetzen würden.

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